Der Corona-Impfstoff ist da, aber dennoch wird es noch viele Monate dauern, bis das Schreckgespenst der Pandemie im Griff ist. Und bis dahin gelten in der Politik als wichtige Wunderwaffe im Kampf gegen den Virus Antigen-Schnelltests.
In Österreich etwa gab es schon Massenimpfungen und die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich werden in manchen Ländern teils mehrmals wöchentlich getestet. Auch die Insassen in Alten- und Pflegeheimen oder Schüler könnten schon bald regelmässig zum Test gebeten werden.
Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).
Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. In diesem Beitrag besprochene Aktien können zum Anlageuniversum zählen.
Bisher zu wenig Mittel zur Finanzierung von Grossaufträgen…
Die deutsche Nanorepro ist auf Schnelltests zur Diagnose von Krankheiten spezialisiert und hat seit Ende September auch Corona-Antigentests im Programm. Diese Tests sind heiss begehrt und das Geschäft bei Nanorepro brummt. In den letzten zwei Monaten verzeichnete der Diagnosespezialist aus Marburg mit den Antigentests Bestelleingänge von mehr als 20 Millionen Euro. Das waren bisher fast ausschliesslich Kleinbestellungen etwa von Ärzten oder Apotheken.
Grossaufträge konnte das Unternehmen noch nicht annehmen. Denn die Lieferungen müssen vorfinanziert werden und Nanorepro hatte bisher nicht genug Cash für grosse Volumina im zweistelligen Millionen Euro-Bereich.
… aber jetzt besorgt sich Nanorepro das nötige Geld…
Das ändert sich jetzt. Aktuell läuft bei Nanorepro eine Kapitalerhöhung und mit dem Mittelzufluss soll die Abwicklung auch von grossen Orders möglich werden. Zwar hat sich die Aktie seit Erstbesprechung im März verdoppelt. Aber durch die Kapitalerhöhung wird Nanorepro für Anleger wieder richtig spannend.
Aus zwei Gründen: Die Chancen steigen deutlich an, die Risiken gehen stark zurück. Nach der Kapitalmassnahme dürfte der Cashbestand des Unternehmens nämlich auf rund 15 Millionen Euro steigen. Damit kann Nanorepro künftig Einzelorders für Corona-Antigentests auch im Volumen von 20 Millionen Euro oder mehr annehmen. Kann Nanorepro dadurch auch nur einen einzigen Grossauftrag an Land ziehen und abwickeln, könnte sich der Cashbestand des Unternehmens wegen hoher Margen schlagartig auf etwa 30 Millionen Euro verdoppeln. Dadurch wäre dann fast der gesamte Börsenwert des Unternehmens durch Cash abgedeckt. Das Risiko für Anleger fällt dadurch stark.
… und nimmt bereits an ersten internationalen Ausschreibungen teil
Die Akquisition von Grossaufträgen erhöht gleichzeitig aber auch das Umsatzpotential von Nanorepro. Aktuell nehmen die Marburger an mehreren Ausschreibungen verschiedener Länder teil. Wegen der nun greifbaren Grossauftrags-Phantasie halten gut informierte Kreise beim Diagnosespezialisten im nächsten Jahr sogar Umsätze von 100 Millionen Euro und mehr für möglich. Die Aktie könnte sich ganz schnell nochmals verdoppeln.
Nanorepro AG
ISIN: DE0006577109
Gewinn je Aktie 2021e: 1,10 €
KGV 2021e: 3,1
Dividende/Rendite 2019e: -/-
EK je Aktie: 0,55 €
EK-Quote: 90,0%
KBV: 6,2
Kurs/Ziel/Stopp: 3,40/5,80/2,40 €