An der Chicago Mercantile Exchange (CME) wird mit allen möglichen Rohstoffen gehandelt: mit Öl, Kupfer, Wolle, Zucker, Gold, Holz, Schweinebäuchen und so weiter. Im Dezember gab es nun eine weltweite Premiere: Seit dann sind an der CME auch Futures auf Wasser zu haben. Futures sind Terminverträge, bei denen sich Käufer und Verkäufer darauf einigen, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Preis auszutauschen. Ziel des Handels mit Wasser-Futures in Chicago ist, dass die US-Bauern die Kosten für Wasser, das sie in grossen Mengen brauchen, schon einige Monate im Voraus kennen und so keine bösen Überraschungen erleben. Denn die Wasserpreise können in den USA stark variieren – je nachdem, ob es gerade viele Niederschläge gibt oder ob Dürreperioden und Waldbrände vorherrschen.
Das Beispiel der Chicagoer Börse zeigt, dass Wasser für die Finanzmärkte zu einem interessanten Handelsgut geworden ist. Doch nicht nur Wasser selber, sondern alles, was mit einer sicheren Wasserversorgung zu tun hat, rückt stärker in den Fokus von Investoren. Denn weltweit gibt es riesigen Nachholbedarf, was die Infrastruktur angeht.