Dominiert wird die Rangliste der 100 wertvollsten Börsenunternehmen der Welt aber weiterhin von den USA. Unter den europäischen Unternehmen schneidet der Nahrungsmittelriese Nestlé mit Rang 16 am besten ab.
Ende 2019 war Nestlé knapp 314 Milliarden Dollar wert, nach 248 Milliarden ein Jahr davor. Neben Nestlé sind auch die beiden Pharmakonzerne Roche auf Rang 24 und Novartis auf Platz 37 in der vom Beratungsunternehmen EY erstellten Liste vertreten. Gemeinsam erreichten sie Ende 2019 eine Bewertung von 803 Milliarden Dollar - rund ein Fünftel mehr als Ende des letzten Jahres.
Europa verliert an Bedeutung
Mit drei Unternehmen zählt die Schweiz gleich viele Firmen wie der grosse Nachbar Deutschland in den Top 100. Mit SAP, Siemens und Linde finden sich zum Ende des Jahres nur noch drei deutsche Firmen unter den 100 am höchsten bewerteten Konzernen der Welt, wie aus der am Montag veröffentlichten Erhebung hervorgeht.
Vor einem Jahr gehörte auch die Allianz zu den «Top 100», vor zwei Jahren spielten noch sechs «Blue Chips» aus Deutschland in der ersten Börsenliga mit. «Es gibt einen massiven Bedeutungsverlust Deutschlands an den Weltbörsen», sagt EY-Deutschland-Chef Hubert Barth. «Ganz oben geben andere Nationen den Ton an, in erster Linie die USA und China.» Vor der Finanzkrise hatten noch 46 der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt ihren Hauptsitz in Europa - heute sind es nur halb so viele.
Aramco Nummer 1
Unter den Börsenriesen hat es 2019 ein nicht-amerikanisches Unternehmen an die Spitze geschafft. Der saudi-arabische Ölkonzern Saudi-Aramco, der im Dezember an die Börse ging, ist rund 1,88 Billionen Dollar wert - etwa doppelt so viel wie die zwölf wertvollsten deutschen Firmen zusammen. Auf Saudi-Aramco folgen Apple, Microsoft, die Google-Mutter Alphabet, Amazon und Facebook. Mehr als die Hälfte der 100 wertvollsten Unternehmen stammen aus den USA.
Investoren trauten Tech-Unternehmen zu, die Wirtschaft künftig noch stärker zu prägen. Aus ihrer Sicht verspreche Europas Leitbranche, die produzierende Industrie, nur wenig Wachstum. Der Vormarsch der Tech-Konzerne an der Börse scheine unaufhaltsam, sagte Barth.
(awp/tdr)