Norwegens Staatsfonds hat im ersten Halbjahr einen Rekordverlust von umgerechnet rund 165 Milliarden Franken erlitten angesichts der Volatilität, die steigende Inflation und Russlands Einmarsch in der Ukraine am Markt bewirkten.
Im Zeitraum von Januar bis Juni verlor der mit einem Volumen von 1,3 Billionen Dollar (1,2 Billionen Franken) weltgrösste Staatsfonds 14,4 Prozent, wie er am Mittwoch mitteilte.
«Der Markt war durch steigende Zinsen, hohe Inflation und den Krieg in Europa gekennzeichnet», erklärte Fondschef Nicolai Tangen. «Technologieaktien haben mit einer Rendite von -28 Prozent besonders schlecht abgeschnitten.»
Aktien des Staatsfonds verloren 17 Prozent
Im Mai hatte Tangen vor einem Ausschuss des norwegischen Parlaments gesagt, grössere Unsicherheit und mehr Risiko seien für den weltgrössten Eigentümer von börsennotierten Unternehmen die neue Normalität.
Bei Aktien, wo er den Grossteil seiner Anlagen hält, verlor der Fonds in der ersten Jahreshälfte 17 Prozent. Bei festverzinslichen Wertpapieren lag das Minus des Ölfonds bei 9,3 Prozent. Einziger Bereich mit positiver Performance war der Energiesektor mit einer Rendite von 13 Prozent dank des starken Anstiegs der Preise für Öl, Gas und Raffinerieprodukte.
Russische Vermögenswerte sollen abgestossen werden
Nach Moskaus Einmarsch in der Ukraine beschloss Norwegen am 27. Februar, russische Vermögenswerte aus dem Staatsfonds zu entfernen. Probleme bei der Umsetzung ergab sich dann jedoch aus dem Umstand, dass Russland Ausländern den Handel an seinen Aktienmärkten verbot.
(bloomberg/gku)