Die Empfehlung von Paragon an dieser Stelle Ende Februar kam genau zur rechten Zeit. Vor drei Monaten war der Kurs des Autozulieferers mit Fokus auf neue Technologien und Megatrends wie Lithium-Ionen-Batterien, Kinematik, digitale Produkte und künstliche Intelligenz auf ein Vierjahrestief gefallen und notierte dabei auch 20 Prozent unter Buchwert.
Von diesem Tief ging es dann aber im März steil nach oben. Bereits drei Wochen nach Besprechung hatte sich der Kurs verdoppelt und das Kursziel war erreicht. Auslöser für die Kursexplosion waren die Jahreszahlen 2018 und der Ausblick 2019. Nachdem der Autozulieferer seinen Umsatz schon im vergangenen Jahr um 50,1 Prozent auf 187,4 Millionen Euro steigern und das operative Ergebnis auf 14,8 Millionen Euro verdreifachen konnte, sollen die Erlöse in diesem Jahr um weitere rund 20 bis 30 Prozent auf 230 bis 240 Millionen Euro anschwellen. Bei gleichbleibender Marge dürfte der Gewinn dann erneut überproportional nach oben springen.
Fehler in der Rechnungslegung hat keine Zukunftsfolgen
Nun aber hat die Aktie Anfang Mai deutlich korrigiert. Auslöser waren Probleme in der Buchhaltung. Wegen fehlerhafter Anwendung von Rechnungslegungsvorschriften wurde bei der Tochter Voltabox im vergangenen Jahr ein Gewinn ausgewiesen, der mehr als 14 Millionen Euro über dem korrekten Wert lag. Der Kurs der 60 prozentigen Tochter ging nach Berichtigung der Zahlen um 30 Prozent nach unten – mit entsprechenden Folgen auch auf die Paragon-Aktie.
Anleger nutzen den Kursrückschlag nun zum Einstieg. So hat der Fehler in der Rechnungslegung keine Folgen auf dieses und die nächsten Jahre und die Story entwickelt sich weiter sehr dynamisch. Im ersten Quartal schaffte Paragon ein Umsatzplus von 25,4 Prozent und das Ergebnis drehte von einem Verlust von -0,01 mit 0,31 Euro je Aktie kräftig in die Gewinnzone. Bei einem Auftragsbestand bis 2023 von 2,0 Milliarden Euro ist auch mittelfristig mit hohem Wachstum bei Umsatz und Gewinn zu rechnen. Mit einem erwarteten 10er-KGV auf Basis 2020 ist die Aktie angesichts der hohen Steigerungen nach dem Kursrückschlag wieder günstig zu haben.
Paragon
ISIN: DE0005558696
Gewinn je Aktie 2020e: 2,50 €
KGV 2020e: 10,0
Dividende/Rendite 2018e: 0,25 €/1,0%
EK je Aktie: 26,40 €
EK-Quote: 53,8%
KBV: 0,9
Kurs/Ziel/Stopp: 25,0/34,50/17,40 €
* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots seit Start im April 2010: +17,0 Prozent p.a. (DAX: +7,5 Prozent p.a.).