Der deutschstämmige Startup-Investor und Paypal-Gründer Peter Thiel bezeichnete Investorenlegende Warren Buffett und die Wall-Street-Grössen Jamie Dimon und Larry Fink als Mitglieder einer «Finanzgerontokratie», die sich gegen die «revolutionäre Jugendbewegung» rund um Bitcoin verschworen hätten.
In seiner Grundsatzrede auf der Bitcoin-2022-Konferenz in Miami am Donnerstag machte Thiel die Finanztitanen dafür verantwortlich, dass die Digitalwährung den Gegenwert von 100'000 Dollar noch nicht erreicht hat, ein Kursziel mit Kultstatus unter den eingefleischten Bitcoin-Fans.
«Soziopathischer Opa»
«Was braucht es, damit wir dahin kommen?», fragte Thiel das Publikum. Buffett, 91, den Thiel einen «soziopathischen Opa» nannte, Dimon, der 66-jährige Chef der grössten US-Bank JPMorgan Chase und Fink, 69, der den weltgrössten Fondsmanager Blackrock leitet, seien jedenfalls mitverantwortlich dafür, dass der Kurs noch nicht erreicht wurde. Alle drei haben wiederholt gesagt, dass sie Bitcoin oder digitalen Assets im Allgemeinen skeptisch gegenüberstehen.
Blackrock lehnte es auf Anfrage ab, sich zu Thiels Bemerkungen zu äussern. Ein Sprecher verwies jedoch auf Finks Brief an die Aktionäre im letzten Monat, in dem der CEO sagte, dass ein durchdachtes digitales Zahlungssystem «die Abwicklung internationaler Transaktionen verbessern und gleichzeitig das Risiko von Geldwäsche und Korruption verringern kann».
Digitale Währungen können auch dazu beitragen, die Kosten für grenzüberschreitende Zahlungen zu senken, schrieb Fink.
Investitionsregeln als «Hassfabrik»
JPMorgan lehnte eine Stellungnahme ab, und ein Vertreter von Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Bitcoin handelte am frühen Freitag wenig verändert bei gut 43'000 Dollar.
Der 54-jährige warf dem Trio ausserdem vor, auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele ausgerichtete Investitionsregeln als «Hassfabrik» einzusetzen, um damit Bitcoin und bestimmte Unternehmen anzugreifen.
Warnung an Jerome Powell
Der in Frankfurt geborene Thiel, der Wahlkampagnen von Donald Trump und republikanischen Politikern finanziell und durch öffentliche Auftritte unterstützt hat, attackierte auch den Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell.
«Herr Powell – solche Leute – sollten Bitcoin extrem dankbar sein, denn es ist die letzte Warnung, die sie bekommen werden», sagte Thiel. «Sie haben sich entschieden, es zu ignorieren, und sie werden in den kommenden Jahren die Konsequenzen tragen müssen.»
(bloomberg/gku)
1 Kommentar
Eines ist ja klar. Die Notenbanken ignorieren seit Jahrzehnten ihre Mandate, Japan seit Anfang der 80-er, Fed seit 94, EZB seit 1999 und die SNB macht zwangsläufig mit. Dies ist falsch. Das Zeitfenster indem es keine nennenswerte Inflation geben konnte, schliesst sich gerade. Die notwendigen Zinserhöhungen werden eine Rezession auslösen.
Sollten sie die Notenbanken dem in ihrer Arroganz verschliessen, insbesondere die EZB mit einer völlig inkompetenten und dafür nicht ausgebildeten Quotenoma an ihrer Spitze, werden die Märkte ihnen den Hintern versohlen. Das Motto «spekuliere nie gegen die Notenbanken» gilt jetzt NICHT mehr, wie viele später noch merken werden.
Der BitCoin ist aber natürlich keine Lösung Nur weil etwas nicht vermehrt werden kann, hat es noch lange keinen Wert. Die Art und Weise, wie die BitCoin-Jünger vorgehen, ihr Fanatismus, die miesen Tricks mit FakeWerbung bis hin zur Erzwingung von Zahlungen von Erpressungsgeldern in BitCoin, beweisen, dass der BitCoin ein Problem ist. Wegen Letzterem gehört er verboten. Er wird zusammenbrechen so wie die Blumenzwiebelblase 1637 geplatzt ist. Diese konnte man sich wenigstens noch in den Garten pflanzen. Vom BitCoin wird nichts bleiben.
Allerdings sind wir noch lange nicht am Ende des BitCoins angelangt. Exzesse dauern immer länger als man denkt. Es sind noch nicht genug Laien investiert. Die Marktkapitalisieurung ist noch nicht bedrohlich genug. Es wäre auch schade, wenn die Blase jetzt schon platzte und so wenig Schaden verursachte. Der BitCoin hat einen heftigeren Einbruch verdient. Er sollte und wird die gesamte Milleniumgeneration treffen.