Sie laufen wieder! Seit Juli haben viele internationale Rennplätze wieder ihren Betrieb aufgenommen. Auch König Fussball rollt seit kurzem wieder. In aller Regel allerdings vor leeren Rängen ohne Publikum. Fussball-Fans müssen also auf die Atmosphäre im Stadion verzichten, können ihre Mannschaft aber immerhin vor dem TV anfeuern.

Ob die Ränge mit Zuschauern befüllt sind oder nicht, spielt beim Wetten allerdings keine grosse Rolle. Spiel- und Sportbegeisterte können deshalb schon jetzt wieder mehr oder weniger ohne Einschränkung ihrem Hobby frönen. Das zeigt sich am Geschäftsgang von Pferdewetten.de AG im ersten Quartal. Obwohl im März bereits in vielen Ländern der Corona-Lockdown losging, konnte der Wettanbieter mit Fokus auf Galopp- und Trabrennen, aber auch auf Sportwetten im Allgemeinen wie auf Fuss- und Basketball, Hockey oder Snooker, seinen Umsatz in den ersten drei Monaten um 23,0 Prozent ausbauen.

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Das internationale Renngeschäft bietet gute Wachstumschancen …

Firmenchef Pierre Hofer sah dabei bei seinen Kunden eine hohe Bereitschaft, sich auch an Wetten an exotischen Rennplätzen zu beteiligen, an denen noch Rennen stattfanden. Dennoch dürfte der Lockdown auch bei den Düsseldorfern im zweiten Quartal Spuren hinterlassen haben.

*Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).

Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. Die in diesem Beitrag besprochene Aktie zählt zum Anlageuniversum.

Aber an den mittel- und langfristigen Perspektiven dürfte sich dagegen wenig ändern. Und da sieht es bei Pferdewetten.de sehr gut aus. Da das Wettgeschäft auf Pferderennen im Heimatland Deutschland eher ein Exotenthema ist, will Manager Hofer künftig verstärkt den internationalen Pferdewettbereich erschliessen. In anderen Ländern wie etwa England oder Australien ist das Wetten auf Pferderennen immerhin fast ein Volkssport. In Schweden beispielsweise sind die jährlichen Wettumsätze pro Kopf der Bevölkerung fast fünfzigmal so hoch wie in Deutschland.

… und die Sportwetten sollen bald Gewinne liefern

Zudem soll das bisher defizitäre Sportwetten-Geschäft bereits in zwei Jahren in die schwarzen Zahlen kommen. Im vergangenen Jahr lieferte der Bereich noch einen operativen Verlust von -3,3 Millionen Euro. Pferdewetten dagegen brachten einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 5,7 Millionen Euro. Nach einem operativen Ergebnis von 2,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr – der Gewinn je Aktie lag bei 0,77 Euro – könnte der Pferdewetten.de-Konzern bereits in zwei Jahren dann beim operativen Ergebnis auch wegen des internationalen Wachstums auf 8,0 Millionen Euro kommen.

Bei einem Gewinn je Aktie von geschätzt 1,30 Euro und moderatem 15er-KGV könnte die Aktie dann bereits in zwei Jahren die 20 Euro-Marke knacken. Kurzfristig orientierte Anleger setzen dagegen jetzt darauf, dass die Aktie nach Präsentation der Halbjahreszahlen am 13. August nach oben ausbricht. Immerhin könnten die Semesterzahlen wie schon die Quartalszahlen positiv überraschen und ein neues Allzeithoch bringen.
 

Pferdewetten.de AG

ISIN: DE000A2YN777

Gewinn je Aktie 2021e: 0,90 €

KGV 2021e: 13,6

Dividende/Rendite 2019e: 0,20/1,6%

EK je Aktie: 3,66 €

EK-Quote: 56,4%

KBV: 3,3 

Kurs/Ziel/Stopp: 12,20/18,50/7,80 €