Bei der UBS sind besonders eifrige Autoren am Werk: Auf annähernd 70 Seiten analysiert das Wealth Management die Aussichten für das neue Jahr. «Turbulente Marktereignisse werden häufiger im 2015, aber da die Weltwirtschaft insgesamt weiter wächst, geht unser Basisszenario von insgesamt positiven Renditen für Kapitalanlagen aus», bringt Global Chief Investment Officer Mark Haefele die Meinung der Vermögensverwaltung auf den Punkt.

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Global betrachtet sieht die UBS deutliche Wachstumsunterschiede. Dabei traut die Grossbank den USA eine Vorreiterrolle zu. Sie prognostiziert in den Staaten für 2015 eine Ausdehnung des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 2,9 Prozent. Zwar rechnet die UBS in diesem Umfeld mit einer ersten Zinserhöhung, doch wird die Fed nach Ansicht der Experten mit Bedacht agieren. «Wir übergewichten aufgrund der positiven fundamentalen Wirtschaftsfaktoren US-Aktien, US-Hochzinsanleihen und den US-Dollar in unserer taktischen Vermögensallokation», erklärt Mike Ryan, UBS-Chefstratege für Amerika.

Favorit eins: Gesundheitsaktien – ein neuer Zyklus beginnt

Das Auseinanderdriften der globalen Wirtschaft stellt auch Julius Bär in den Vordergrund des aktuellen Finanzmarktausblicks. Ländern, die sich bereits auf Wachstumskurs befinden, sagt die Privatbank eine Erhöhung der Schlagkraft voraus. Zu dieser Gruppe zählen neben den USA beispielsweise auch Kanada, Grossbritannien und die Schweiz. Derweil ordnet Julius Bär die Eurozone den Regionen mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung zu. Während die Ökonomen das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Jahr auf 3,6 Prozent taxieren, sehen sie für das Gebiet der europäischen Währungsunion nur eine Verbesserung von 0,8 Prozent.

Frühestens im vierten Quartal 2015 rechnen die Experten mit ersten Zinserhöhungen. Dann könnten die US-Fed sowie die Bank of England die geldpolitische Normalisierung einläuten. Derweil sollten sowohl die Europäische Zentralbank als auch die Bank of Japan ihrer expansiven Gangart treu bleiben. «Vor diesem Hintergrund bleibt der Schweizerischen Nationalbank nichts anderes übrig, als an ihrer gegenwärtigen Geldpolitik festzuhalten und mit allen verfügbaren Mitteln den Mindestkurs von 1.20 Franken im Verhältnis zum Euro zu verteidigen», sagen die Autoren.

Was die regionale Kapitalallokation anbelangt, gibt Julius Bär den USA gegenüber Europa den Vorzug. Innerhalb der Schwellenländer liegt die Präferenz auf den asiatischen Märkten. Aus Branchensicht legt die Privatbank Anlegern unter anderem den Gesundheitssektor ans Herz. Die Begründung: «Hier scheint ein neuer langfristiger Zyklus eingeleitet zu sein, nach Jahren der Überbewertung, fehlender Produktepipelines und von Gesundheitsreformen.»

Favorit zwei: IT-Sektor – die Welt steht vor signifikanten technologischen Innovationen

Vier übergeordnete Anlagethemen hat die Credit Suisse für das neue Jahr zu bieten. Dabei zeigt sie unter anderem eine Vorliebe für die Informationstechnologie (IT). Global Chief Investment Officer Michael Strobaek verweist darauf, dass die Investitionsausgaben in den vergangenen Jahren vielerorts vernachlässigt worden sind. «Deshalb glauben wir, dass Unternehmen ihre IT vermehrt erneuern werden», erklärt er. Zudem sieht der Anlageprofi die Welt an einem Punkt signifikanter technologischer Innovationen, in deren Mittelpunkt der IT-Sektor steht.

«Wir halten die Aktienbewertungen von Technologieunternehmen noch immer für attraktiv», ergänzt Strobaek. Übrigens: Der SMI taucht nicht in den Top-Empfehlungen der Credit Suisse auf. Gleichwohl rechnet sie beim heimischen Leitindex mit einem neuen Rekord und taxiert das Zwölfmonats-Kursziel auf 9600 Punkte – ein Aufschlag von gut 4 Prozent auf dem aktuellen Niveau der heimischen Blue Chips.

Gegen Jahresende zeigte sich die Wall Street einmal mehr von ihrer besten Seite. Der S&P 500 verteuerte sich bis dato um mehr als einen Zehntel und überwand dabei erstmals die 2000-Punkte-Marke. Obwohl der Markt fest damit rechnet, dass die US-Notenbank 2015 die Zinsen erhöhen wird, trauen viele Analysten dem S&P 500 angesichts des positiven konjunkturellen Umfelds und eines Unternehmenssektors in Top-Form weitere Avancen zu. Mit dem Tracker-Zertifikat der ZKB können sich Anleger gebührenfrei im Leitindex positionieren.

Mit einem Plus von knapp 22 Prozent hängte der europäische Gesundheitssektor den breiten Markt im bisherigen Jahresverlauf deutlich ab. Hinter der Rally steckt ein Mix aus Übernahmen, starken Ergebnissen und Forschungserfolgen. Dabei mischten die heimischen Branchenvertreter kräftig mit. Während Novartis einen gross angelegten Konzernumbau initiierte, schluckte Roche für 8,3 Milliarden US-Dollar die kalifornische Biotechgesellschaft InterMune. Neben den beiden Pharmariesen ist auch der SMI-Top-Performer Actelion im STOXX Europe 600 Healthcare zu finden. Die UBS bildet das Sektorbarometer mit ihrem in der Indexwährung Euro denominierten Tracker-Zertifikat ab.

Das Herz des globalen IT-Sektors schlägt in den USA. Dort sind namhafte Branchengrössen wie Apple, Microsoft, Intel und Facebook beheimatet. Dieses Quartett gibt auch im DJ-Technology-Titans-30-Index den Ton an. Insgesamt steuern die USA mehr als drei Viertel zu diesem Gradmesser bei. Knapp 15 Prozent der Kapitalisierung kommen aus Asien, während es europäische Unternehmen auf einen Anteil von weniger als 7 Prozent bringen. Nach einer zwischenzeitlichen Korrektur im Oktober ist der Index mittlerweile in den langfristigen Aufwärtstrend zurückgekehrt. Das Open-End-Zertifikat der Commerzbank lautet auf US-Dollar.

Rund 360 Zähler oder knapp 4 Prozent trennen den SMI noch vom Anfang Juni 2007 markierten Allzeithoch bei 9548,09 Punkten. Angesichts des starken Momentums scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die 20 Blue Chips die Marke wieder erreicht haben. Denn auch mit Blick auf das neue Jahr ist kein Ende des Aufwärtstrends in Sicht. Neben der ultralockeren Geldpolitik dürfte so manchem Unternehmen die Stärke des US-Dollars in die Hände spielen. Zu den an der SIX kotierten Tracker-Zertifikaten auf den SMI zählt eine Variante der Deutschen Bank. Das Produkt überzeugt mit einer tiefen Geld-Brief-Spanne.

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