BILANZ: Herr Neuberger,deutsche und Schweizer Blogs haben im Vergleich mit der angelsächsischen Konkurrenz Luft nach oben. Hat sich die Kluft zuletzt verringert?

Die angelsächsischen Blogs sind deutlich professioneller und zum Teil auch kommerzieller als die hiesigen, was unter anderem mit der Grösse des Sprachraums zusammenhängt. Zudem äussern sich dort viel mehr Experten in den Social Media. Die Akzeptanz ist breiter.

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Eine Regel ohne Ausnahme?

Der Blog der ETH Zürich ist eine solche Ausnahme, die zeigt, wie das auch hierzulande gelingen kann.

Ein weiterer Blog, den Sie mit einem Finanzblog-Award ausgezeichnet haben, ist «Never Mind the Markets» (NMTM). Was gefällt Ihnen an dem Angebot?

Die analytische Tiefe beeindruckt, und es gibt viele spannende Querverlinkungen und ansprechende Grafiken, die komplexe Sachverhalte auch für Laien verständlich aufbereiten.

Was ist ein absolutes No-go für einen Blog?

Gegen fundamentale Prinzipien des Journalismus zu verstossen. Diese Gefahr ist für Autoren, die keine Journalisten sind, grösser.

Werden Finanzblogs von den traditionellen Medien ernst genommen?

Im Bereich Finanzen besteht keine ausgeprägte Konkurrenz zwischen Medien und Blogs. Das Angebot ist eher komplementär.

 

Christoph Neuberger ist Jurypräsident des Finanz- blog-Awards der deutschen Bank Comdirect.