Die Welt divergiert geopolitisch in Blöcken auseinander. Was bedeutet dies für die Weltwirtschaft, für die Märkte und schlussendlich für Investoren?
Nannette Hechler-Fayd’herbe: Ich sehe keine einfache Zwei-Block-Konstellation wie im Kalten Krieg. Heute ist die Lage komplexer in unserer multipolaren Welt, in der aufstrebende Wirtschaften wie China, Indien und Indonesien eine bedeutende Rolle spielen. Diese Staaten streben nach mehr Souveränität, was sich in multilateralen Organisationen wie der UNO zeigt. Diese Mächte wollen ihre Interessen flexibel und unabhängig verfolgen, was die geopolitische Landschaft dynamisch und wandelbar macht.
Die Welt ist unberechenbar…
Sie ist komplexer. Für Anleger bedeutet das, sorgfältig zu überlegen, aus welcher Perspektive sie agieren. Geopolitische Entwicklungen und Entscheidungen können die Märkte gravierend beeinflussen. Auch die Realwirtschaft spürt diese Veränderungen, beispielsweise in den Lieferketten, die durch Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie bereits betroffen sind. Investoren sollten daher ein ausgewogenes Portfolio mit regional diversifizierten und qualitativ hochwertigen Vermögenswerten anstreben. Unkorrelierte Anlageklassen können zur Risikoreduzierung beitragen und das Portfolio gegenüber unerwarteter Volatilität stabilisieren. Strategisch wichtige Investitionen, wie US-Aktien und hochwertige Anleihen, sind dabei entscheidend.