Zürich ist das unumstrittene Finanzzentrum der Schweiz. Der Paradeplatz, gelegen an der Bahnhofstrasse und somit an einer der teuersten Lagen der Stadt, gilt als Symbol dessen: Hier haben die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse ihren Sitz in altehrwürdigen Gebäuden, in unmittelbarer Nähe residieren weitere noble Institute, wie die Privatbank Julius Bär.

Die Stadt an der Limmat ist jedoch nicht nur die Heimat vieler Finanzinstitute. In Zürich und Umgebung haben viele Schweizer Unternehmen ihren Sitz, die zum Teil in der ganzen Welt bekannt sind. Sie finden in der Region Zürich nicht nur gute Forschungs- und Produktionsbedingungen sowie einen internationalen Flughafen. Auch die hohe Lebensqualität und Kaufkraft der Einwohner und Touristen spielen eine wichtige Rolle bei der Standortwahl.

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Autoneum und Barry Callebaut

Aus Investorensicht ist die Zürcher Region ebenso interessant wie das Stadtzentrum: Wer in Schweizer Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen investieren möchte, wird hier vielfach fündig. Viele der in Zürich und Umgebung ansässigen Firmen sind börsenkotiert, zum Beispiel die weltbekannten Schokoladenhersteller Barry Callebaut und Lindt & Sprüngli sowie der Sanitärkonzern Geberit. Diese SMI-Titel zählen zu den grossen Namen am Schweizer Aktienmarkt. Daneben sind es hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen aus der Region, die Anlegern auf der Suche nach aussichtsreichen Nebenwerten attraktive Chancen bieten.

Ein Beispiel: Autoneum. Der an der SIX gelistete Valor des Automobilzulieferers hat sich in der Vergangenheit überzeugend entwickelt. Im vergangenen Jahr stieg der Kurs um fast 25 Prozent, in den vergangenen fünf Jahren gar um 483 Prozent. Kein Wunder: Nahezu alle Automobilhersteller in Europa, Nord- und Südamerika und Asien verbauen die Komponenten für Akustik- und Wärmemanagement aus Winterthur in ihren Autos. Der Automobilmarkt ist in den vergangenen Monaten gewachsen – davon profitieren auch Zulieferer wie Autoneum.

Analysten erwarten für die kommenden Monate weitere Kurszuwächse. Bei Kepler Chevreux steht der Titel auf der Liste der Empfehlungen für Schweizer Aktien. Aus der gleichen Branche, nicht minder erfolgreich und ebenfalls in der Zürcher Region ansässig ist der Autozulieferer Georg Fischer: Auch hier heben Analysten den Daumen.

Gute Aussichten für Sulzer

In Winterthur hat auch der Industriekonzern Sulzer seinen Sitz. Das Unternehmen entwickelt Pumpensysteme für Öl, Gas, Strom und Wasser und kümmert sich um Wartungsarbeiten auf Bohrplattformen und in Ölraffinerien. Die Sulzer-Aktie hatte jahrelange einen schweren Stand an der Börse, mit dem Kurs ging es nur bergab. Das lag unter anderem an niedrigen Rohstoffpreisen, unter denen auch Zulieferer der Rohstoffbranche litten. Diese Zeiten scheinen vorbei: In den vergangenen zwölf Monaten stieg der Kurs um 32 Prozent, Tendenz steigend.

Die UBS hat ihre Bewertung vor wenigen Tagen von «Neutral« auf «Kaufen» angehoben und das Kursziel von 117 auf 125 Franken erhöht. «Sulzer ist auf einem guten Weg, die ambitionierten Ziele seines Effizienzprogramms zu erreichen», erläutert die UBS dazu. Das laufende Jahr werde zwar noch einmal herausfordernd. «Mit dem sich aufhellenden Ausblick für die Öl- und Gasbranche sollte der Konzern aber als einer der Gewinner aus einem wieder anziehenden Markt hervorgehen.»

Orior nur für langfristige Investoren

In einer ganz anderen Branche ist Orior unterwegs. Die Nahrungsmittelgruppe, beheimatet in Zürich, ist auf die Herstellung von Fertignahrung und auf Fleischveredelung spezialisiert. Das Unternehmen bietet gluten- und laktosefreie Frisch-Pasta und vegetarische Produkte ebenso an wie Salami und Rohschinken. Im vergangenen Jahr konnte Orior seine Nettoerträge um 5,5 Prozent auf 527,7 Millionen Franken steigern. Allerdings macht der harte Wettbewerb in der Nahrungsmittelbranche dem Unternehmen zu schaffen.

Analysten sind sich uneins über die weitere Entwicklung der Aktie: Die Zürcher Kantonalbank ist optimistisch, während die Analysten von Research Partners den Valor auf die Verkaufsliste gesetzt haben. Mit einer Dividendenrendite von fast drei Prozent ist die Aktie vor allem für Investoren interessant, die einen langen Anlagehorizont haben und auf regelmässige Erträge hoffen.

Zürich bleibt bei allen beliebt

Ebenfalls in Zürich – genauer: in Rümlang – ansässig ist Dormakaba, eine Unternehmensgruppe der Sicherheitsindustrie. Die an der SIX kotierte Aktie hat sich in den vergangenen Jahren bestens entwickelt. Analysten bescheinigen dem Titel weiteres Kurspotenzial. Die Sicherheitsbranche boomt, Türsicherungssysteme, wie Dormakaba sie anbietet, sind gefragt.

Weitere Unternehmen, die Regional-Investoren im Auge behalten sollten, sind der Bodenbelaghersteller Forbo, das Lagertechnik-Unternehmen Kardex und nicht zuletzt der Flughafen Zürich: Dieser betreibt die bedeutendste Verkehrsdrehscheibe der Schweiz. Im Jahr 2016 wurde der Flughafen in Zürich-Kloten zum 13 Mal in Folge mit dem World Travel Award  in der Kategorie «führender Flughafen Europas» ausgezeichnet. Der Aktienkurs des Flughafens ist allein in den vergangenen drei Jahren um 101 Prozent gestiegen. Anleger können davon profitieren, dass Zürich als Anlaufstelle in der ganzen Welt beliebt ist – nicht nur bei Unternehmen und Geschäftsleuten, sondern auch bei Touristen.

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