Die Kryptowährung Bitcoin fiel am Montag auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar, auch die Konkurrenzmünze Eher erlebte einen schweren Rückschlag um über 10 Prozent auf 1'950 Dollar. Im Hintergrund steht, dass die chinesischen Machthaber die Banken offenbar dazu drängen, keine Dienstleistungen mehr für Kryptowährungen anzubieten.
Dies würde an sich schon den Markt bremsen, und obendrein lesen die Marktteilnehmer entsprechende Berichte als Hinweis darauf, dass die Regierung in Peking vorgehen will die Steuer- und Schwarzgeld-Schlupflöcher, welche Bitcoin und Co. derzeit noch bieten.
Mining, Spekulation, Loopholes
Vertreter der Grossbanken ICBC und Agricultural Bank of China sowie von Alipay seien bei einem Treffen daran erinnert worden, dass es chinesischen Banken verboten ist, sich an «krypto-bezogenen Transaktionen» zu beteiligen: So ein Communiqué der Zentralbank in Peking (People's Bank of China, PBOC).
«Die PBOC greift stärker durch als erwartet», sagt Jonathan Cheesman, Leiter des Geschäfts für OTC und Institutionelle an der Krypto-Börse FTX. «Das Mining war Phase eins, die Spekulation Phase zwei.»
Unabhängig davon hat eine chinesische Stadt – obwohl sie mit reichlich Wasserkraft gesegnet ist – ihre Massnahmen zur Eindämmung des Krypto-Mining verstärkt: Ein Regierungsbeamter der Millionenstadt Ya'an in Sichuan sagte mindestens einem Bitcoin-Minen-Betreiber, dass die Stadt versprochen habe, alle Bitcoin- und Ether-Mining-Operationen innert eines Jahres abzustellen – so eine Person mit Kenntnis der Situation.
Im Hintergrund steht auch, dass der Appetit auf riskante Anlagen nach den Andeutungen einer restriktiveren Politik der US-Notenbank letzte Woche nachgelassen hat. Obwohl die Aktienmärkte am Montag wieder in den grünen Bereich vorstiessen, erinnerten Analysten an die anhaltende Nervosität über die Blasenbildung in diversen Ecken der Märkte.
«Wenn sich die weltweite 'Wir kaufen alles'-Stimmung in dieser Woche weiter abschwächt, wird Bitcoin einen kühlen Wind zu spüren bekommn», sagt Jeffrey Halley, Senior Market Analyst bei Oanda Asia Pacific Pte.
(«Bloomberg», rap)
1 Kommentar
Da kann man der chinesischen Regierung nur gratulieren. Diese Bitcoin gehören auf den Müll der Geschichte.