Das ist ein Chart wie das Maul bei einem weissen Hai mit reichlich spitzen Zacken! In den letzten vier Jahren ging es mit der Aktie von SAF Holland schon dreimal massiv nach unten und bald danach wieder steil nach oben. 2014 gab es zuerst in nur vier Monaten einen Kursverfall um 30 Prozent. Aber schon fünf Monate später hatte sich der Wert von dort aus fast verdoppelt. 2015 und 2016 büsste der Titel 40 Prozent ein, stieg dann aber in den folgenden sechs Monaten auf das Doppelte. 18 Monate später Anfang 2018 hatte sich der Kurs annähernd verdreifacht.

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Seit vergangenem Januar ist die Aktie des Zulieferers der Lkw-Industrie erneut im Rückwärtsgang. Im Dezember gab es ein Kursminus von 15 Prozent, 2018 hatte sich der Kurs damit insgesamt fast halbiert und vor wenigen Tagen kam es zum Einbruch um rund zehn Prozent. Auslöser für den jüngsten Kursabsturz des SDAX-Konzerns mit Sitz in Luxembourg war ein negativer Analysten-Kommentar. Der Experte hält die Prognosen für zu optimistisch.

Gute Geschäfte und starke Perspektiven

Dabei laufen die Geschäfte derzeit rund bei SAF. So steigerte der Anbieter von Produkten für Lkw und Anhänger wie beispielsweise von Fahrwerksystemen, Sattelkupplungen, Radsystemen oder von Scheibenbremsen den Umsatz in den ersten neun Monaten 2018 um 13,4 Prozent auf 981 Millionen Euro. Gleichzeitig hob Firmenchef Detlef Borghardt die Prognose an. Der Umsatz sollte im vergangenen Jahr nicht um 5 bis 7 Prozent steigen, sondern um 9 bis 10 Prozent. Mehr dazu erfährt man möglicherweise auf einer IR-Veranstaltung Ende Januar, spätestens aber bei Vorlage der Jahreszahlen wahrscheinlich Anfang März.

Auch die mittelfristigen Perspektiven sind vielversprechend. So will Manager Borghardt den Umsatz seines Unternehmens von geschätzt 1,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr bis 2020 auf 1,5 Milliarden Euro steigern.

SAF Holland profitiert dabei nicht nur von einer aktuell starken Nachfrage in Nordamerika, sondern von langfristigen Megatrends. Es gibt eine steigende Weltbevölkerung und eine zunehmende Urbanisierung, eine wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern verbunden mit höherem Konsum, den starken Ausbau des Strassennetzes in China und Indien und den Boom im Online-Handel. All das erfordert mehr Transport von Waren und Gütern und damit höhere Nachfrage nach Lkws und Anhängern. Schätzungen gehen davon aus, dass die Truck- und Trailer-Industrie bis 2025 jährlich um 4,6 Prozent wachsen wird.

Der Chart verspricht jetzt den Rebound von der Unterstützung

Für SAF bedeutet das: Die Nachfrage nach Bauteilen für Lkw und Anhänger wird hoch bleiben mit steigender Tendenz. Die Aktie ist mit einem geschätzten 8er-KGV in 2019 günstig und in 2020 ist bei einem geschätzten Ergebnis von etwa 1.50 Euro je Anteil sogar ein 6er-Gewinnmultiple drin. Dazu kommt eine hohe Dividende von 4,5 Prozent und aus charttechnischer Sicht gibt es gute Chancen auf einen schnellen Rebound wie schon mehrfach in den letzten Jahren. Die Aktie notiert jetzt nämlich wieder auf der starken Unterstützung um 10 Euro. Von dort ging es seit Ende 2013 schon sechsmal innert weniger Monate im zweistelligen Prozentbereich nach oben.

 

SAF Holland AG

ISIN: LU0307018795

Gewinn je Aktie 2019e: 1.25 Euro

KGV 2019e: 8,1

Dividende/Rendite 2018e: 0.45  Euro/4,5%

EK je Aktie: 6.69 Euro

EK-Quote: 31,5%

KBV: 1,5

Kurs/Ziel/Stopp: 10.08/16.50/6.80 Euro

 

* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots seit Start im April 2010: +16,7 Prozent p.a. (DAX: +6,3 Prozent p.a.). Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. Die in diesem Beitrag besprochene Aktie ist Bestandteil eines solchen Anlageprodukts.