Es wäre so einfach: Ein Ladenlokal an guter Lage, wo erfahrene Anlageberater und -beraterinnen aus der wachsenden Zahl von Anlagefonds die besten auswählen und zu Discountpreisen verkaufen. Doch die Wirklichkeit der Fondsshops sieht anders aus. Noch immer werden rund 90 Prozent aller Fonds über die traditionellen Absatzkanäle abgesetzt. Doch die Banken und Fondsgesellschaften vertreiben nach wie vor meist nur ihre eigenen Produkte. Einzig die Credit Suisse offeriert im grossen Stil auch fremde Fonds – und das erst noch zu einheitlichen Konditionen. Der unabhängige Fondsvertrieb: eine Marktlücke also für Vermittler, die in anderen Ländern angesichts des boomenden Fondsgeschäfts schnell gefüllt war. In Deutschland etwa gibt es so genannte Fondsshops bald in jeder grösseren Stadt. Die Stiftung Warentest führt in einer Übersicht 16 Anbieter auf. Sie betreiben teils gar via Filialsystem das Geschäft mit den Investmentfonds. Eine breite Palette von Produkten, vergünstigte Ausgabeaufschläge beim Kauf, allenfalls eine nachträgliche Vergütung von Rabatten sowie Sparpläne mit besseren Konditionen als bei Fondsgesellschaften und Hausbanken sind die Merkmale dieser Shops.
In der Schweiz gibt es die unabhängigen Anbieter von Anlagefonds zwar auch. Zutreffend werden sie jedoch meist als Fondspicker bezeichnet. Denn dem Geschäft fehlen weitgehend die spezifischen Merkmale der Fondsshops. Weder sind ihre Verkaufsbedingungen speziell günstig, noch sind sie örtlich gut erreichbar. Ihr Angebot ist meist beschränkt und häufig alles andere als transparent.
Schwierig gestaltet sich der Kostenvergleich. Das beginnt mit den Eintrittsgebühren, die bis zu fünf Prozent betragen. So viel verlangt etwa die Zuger JML, die im Rahmen ihres Programms «World Invest» beispielsweise von 100 000 angelegten Franken zuerst einmal deren 5000 für sich abzweigt, also nur den dezimierten Betrag in Fonds investiert. Immerhin kann es dann losgehen, und Geschäftsleitungsmitglied Felix Horlacher meint, zumindest switchende Anleger und Anlegerinnen profitierten von einer solchen Lösung. Denn der Wechsel zu anderen Fonds ist von nun an frei von Ausgabeaufschlägen. Wer also zwei- bis dreimal jährlich ein neues Investmentgefäss wählt, fährt gegenüber einer herkömmlichen Anlage bei einer Bank oder einer Fondsgesellschaft schon im ersten Jahr zumindest nicht schlechter. Die periodisch anfallenden Gebühren für Verwaltung und Depot sind dann im Falle der JML gering, ebenso bei der Bevag, gehen aber bei anderen Fondspickern durchaus ans Eingemachte. Solche Kosten addieren sich zu den schon im Fondsmanagement versteckten, die dem Fondsvermögen direkt belastet werden.
456 Milliarden Franken waren per Ende Februar bereits in den zugelassenen rund 2100 Fonds investiert. Über Fondsshops waren es nur Bruchteile dieser gewaltigen Summe. Das wird sich in Zukunft nicht ändern, denn das Shopkonzept scheint nicht auf die Bedürfnisse der Schweizer Anlegerschaft zugeschnitten.
Beratungsintensivere Leistungen jedoch könnten die Zukunft hiesiger Fondspicker absichern. Felix Horlacher erachtet etwa die Kombination von umfassender Finanzplanung – eine Dienstleistung, für die sich die JML besonders engagiert – und strukturiertem Fondsangebot als viel versprechend. Bevag, BFW, Fondcenter und seine eigene Firma bieten so genannte Managed Accounts an, die ähnlich den Portfoliofonds ganze Anlagestrategien abbilden. Im Unterschied zu den Portfoliofonds basieren sie aber auf Fonds und nicht auf Einzelanlagen.
Verwirrung stiftet immer wieder die Auswahl der «besten Fonds». Doch befinden sich die Fondspicker hier in bester Gesellschaft. Schon bei der rein quantitativen Analyse ergeben die verschiedenen Ranglisten stets andere Ergebnisse. Kommen dann noch so genannt qualitative Beurteilungskriterien hinzu, wie sie gerade die Fondspicker für ihre Fondsauswahl reklamieren, bleibt es für Anleger oft schleierhaft, welches denn nun wirklich die besten Fonds sind. Da hilft beispielsweise auch der so genannte Fondsnavigator der BFW nicht weiter, der als Kreisflächendiagramm die Qualität von Fonds abzubilden versucht und seine Fondsauswahl darauf abstellt.
Das Konzept des Fondsshops, in der Schweiz gar nie richtig umgesetzt, hat kaum eine grosse Zukunft. Bislang litt es an mangelnder Transparenz des Angebots, undurchsichtigen Kosten sowie beschränkter Auswahl und Zugänglichkeit. Nun droht mit dem Internet ein neuer Vertriebskanal dem Konzept endgültig den Garaus zu machen. Denn bislang haben die Fondspicker hier keine überzeugenden Leistungen geboten.
In der Schweiz gibt es die unabhängigen Anbieter von Anlagefonds zwar auch. Zutreffend werden sie jedoch meist als Fondspicker bezeichnet. Denn dem Geschäft fehlen weitgehend die spezifischen Merkmale der Fondsshops. Weder sind ihre Verkaufsbedingungen speziell günstig, noch sind sie örtlich gut erreichbar. Ihr Angebot ist meist beschränkt und häufig alles andere als transparent.
Schwierig gestaltet sich der Kostenvergleich. Das beginnt mit den Eintrittsgebühren, die bis zu fünf Prozent betragen. So viel verlangt etwa die Zuger JML, die im Rahmen ihres Programms «World Invest» beispielsweise von 100 000 angelegten Franken zuerst einmal deren 5000 für sich abzweigt, also nur den dezimierten Betrag in Fonds investiert. Immerhin kann es dann losgehen, und Geschäftsleitungsmitglied Felix Horlacher meint, zumindest switchende Anleger und Anlegerinnen profitierten von einer solchen Lösung. Denn der Wechsel zu anderen Fonds ist von nun an frei von Ausgabeaufschlägen. Wer also zwei- bis dreimal jährlich ein neues Investmentgefäss wählt, fährt gegenüber einer herkömmlichen Anlage bei einer Bank oder einer Fondsgesellschaft schon im ersten Jahr zumindest nicht schlechter. Die periodisch anfallenden Gebühren für Verwaltung und Depot sind dann im Falle der JML gering, ebenso bei der Bevag, gehen aber bei anderen Fondspickern durchaus ans Eingemachte. Solche Kosten addieren sich zu den schon im Fondsmanagement versteckten, die dem Fondsvermögen direkt belastet werden.
456 Milliarden Franken waren per Ende Februar bereits in den zugelassenen rund 2100 Fonds investiert. Über Fondsshops waren es nur Bruchteile dieser gewaltigen Summe. Das wird sich in Zukunft nicht ändern, denn das Shopkonzept scheint nicht auf die Bedürfnisse der Schweizer Anlegerschaft zugeschnitten.
Beratungsintensivere Leistungen jedoch könnten die Zukunft hiesiger Fondspicker absichern. Felix Horlacher erachtet etwa die Kombination von umfassender Finanzplanung – eine Dienstleistung, für die sich die JML besonders engagiert – und strukturiertem Fondsangebot als viel versprechend. Bevag, BFW, Fondcenter und seine eigene Firma bieten so genannte Managed Accounts an, die ähnlich den Portfoliofonds ganze Anlagestrategien abbilden. Im Unterschied zu den Portfoliofonds basieren sie aber auf Fonds und nicht auf Einzelanlagen.
Verwirrung stiftet immer wieder die Auswahl der «besten Fonds». Doch befinden sich die Fondspicker hier in bester Gesellschaft. Schon bei der rein quantitativen Analyse ergeben die verschiedenen Ranglisten stets andere Ergebnisse. Kommen dann noch so genannt qualitative Beurteilungskriterien hinzu, wie sie gerade die Fondspicker für ihre Fondsauswahl reklamieren, bleibt es für Anleger oft schleierhaft, welches denn nun wirklich die besten Fonds sind. Da hilft beispielsweise auch der so genannte Fondsnavigator der BFW nicht weiter, der als Kreisflächendiagramm die Qualität von Fonds abzubilden versucht und seine Fondsauswahl darauf abstellt.
Das Konzept des Fondsshops, in der Schweiz gar nie richtig umgesetzt, hat kaum eine grosse Zukunft. Bislang litt es an mangelnder Transparenz des Angebots, undurchsichtigen Kosten sowie beschränkter Auswahl und Zugänglichkeit. Nun droht mit dem Internet ein neuer Vertriebskanal dem Konzept endgültig den Garaus zu machen. Denn bislang haben die Fondspicker hier keine überzeugenden Leistungen geboten.
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