Herr Dorn, der Populismus ist in den westlichen Demokratien im Aufwind. Wie erklären Sie sich das?

David Dorn: 2016 ist in den USA plötzlich überraschend der Unternehmer Donald Trump in den Meinungsumfragen für die republikanische Präsidentschaftskandidatur nach oben geschossen. Verschiedene Medien wie die «New York Times» spekulierten, dass dies mit Jobverlusten infolge der chinesischen Handelskonkurrenz zusammenhängt. Zu diesem Thema hatte ich bereits ein Forschungsprojekt am Laufen. Dieses hat nachgewiesen, dass Donald Trump schliesslich grössere Wahlerfolge erzielt hat in Regionen, die besonders von Importkonkurrenz und Jobverlust im Industriesektor betroffen waren.

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Lässt sich das auch auf Europa übertragen?

​Mittlerweile zeigen verschiedene wissenschaftliche Studien, dass in Frankreich und Deutschland Rechtsaussen-Parteien in Regionen profitiert haben, die unter chinesischer Importkonkurrenz gelitten haben. Und Studien aus England zeigen, dass in in solchen Gebieten stärker für den Brexit votiert wurde.