Nachlassende Inflationssorgen haben die Schweizer Börse am Freitag gestützt. Der SMI notierte zum Handelsschluss marginal im Plus bei 11'323 Punkten. Im Wochenvergleich steuerte das Börsenbarometer damit auf ein Plus von gut 0,2 Prozent zu.

Die grössten Avancen verbuchten baunahe Werte. Der Sanitärtechniker Geberit gewann 2,6 Prozent. Holcim verteuerte sich um 2,14 Prozent, nachdem die Analysten von JP Morgan das Kursziel für den Zementriesen angehoben hatte. Der Aromenhersteller Givaudan verlor 0,8 Prozent an Wert, Swiss Re 1,0 Prozent.

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Chiphersteller erleben einen holprigen Start an der US-Börse

Intel-Aktien stürzten um mehr als zehn Prozent ab, nachdem das Unternehmen den schlimmsten Umsatzeinbruch seit mindestens zwei Jahrzehnten verbuchte und vor weiteren Einbußen aufgrund der schwachen PC-Nachfrage gewarnt hat. Papiere der Rivalen Advanced Micro Devices, Nvidia, Applied Materials and Qualcomm gerieten ebenfalls unter die Räder und gaben bis zu 2,9 Prozent nach. Der Dow-Jones-Index und der breiter gefasste S&P 500 lagen je 0,3 Prozent höher bei 34.060 und 4074 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stand 0,5 Prozent höher bei 11.575 Punkten.

Für einen Lichtblick an den Börsen sorgt derzeit eine sich abschwächende Teuerung, die Hoffnungen auf ein Ende der aggressiven Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed schürt. Die US-Konsumausgaben fielen indes den zweiten Monat in Folge, die persönlichen Einkommen wuchsen im Dezember so wenig wie seit acht Monaten nicht mehr. «Die Fed muss angesichts der sich eintrübenden Konjunkturaussichten vorsichtig agieren», sagte Christopher Rupkey, Ökonom beim Handelshaus FWDBONDS. Analysten gehen mit Blick auf die Fed-Sitzung am Mittwoch momentan von einer Zinsanhebung um 25 Basispunkte aus.

Auch in Europa werden Zinsanhebungen erwartet

Im Kampf gegen die hohe Inflation wird die EZB bei ihrer ersten Zinssitzung im neuen Jahr voraussichtlich erneut kräftig an der Zinsschraube drehen. Anleger und Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde auf ihrem Treffen am Donnerstag die Schlüsselsätze wie zuvor im Dezember um einen halben Prozentpunkt anheben werden.

Das Augenmerk richtet sich vor allem darauf, wie sich Lagarde nach dem Beschluss zum weiteren Zinspfad äußern wird. Die EZB-Chefin hatte zwar im Dezember mehrere Zinserhöhungen um jeweils 0,50 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. Doch an den Finanzmärkten wurde zuletzt auch spekuliert, die EZB könne bereits im März auf eine weniger aggressive Gangart umschalten und die Zinsen dann lediglich um einen Viertel Prozentpunkt anheben.

(reuters/awp/rul)