Die besten in der Schweiz erhältlichen ETF (zur Definition von ETF, siehe unten) in diesem Jahr haben alle mit dem Goldpreis zu tun. Wer kein physisches Gold in Form von Barren kaufen will, investiert am besten über ETF in die Anlageklasse Gold. Die Feinunze, in Dollar gemessen, hat seit Jahresanfang um 13,2 Prozent an Wert gewonnen. In Krisen ist Gold oft gefragt - so auch diesmal.

Beim performancebesten ETF, den der Informationsdienst "Swiss Fund Data" auflistet, handelt es sich um einen Gold-ETF der Zürcher Kantonalbank (siehe Tabelle). Er hat um rund 20 Prozent an Wert gewonnen, auch weil er in der britischen Währung denominiert ist. Anleger profitieren indirekt von der coronabedingten Abwertung des Pfunds: Die Feinunze Gold ist seit Januar von 1150 auf gut 1400 Pfund und etwa 21 Prozent angestiegen. Die Wertentwickung eines ETF ist mit den Basiswert fast, aber aus verschiedenen Gründen meistens nicht exakt identisch. 

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Zwei weitere Gold-ETF von der UBS und Raiffeisen spiegeln den Goldpreisansteig in Franken, der bei etwa 12 Prozent liegt. Einen Rohstoff-ETF findet man freilich am anderen Ende der Tabelle: Mit einem Minus von gut 50 Prozent ist ein Öl-ETF der UBS der schlechteste passive Fonds, den Swiss Fund Data ausfindig macht.

Auch Öl ist eine Anlageklasse, die sich für Privatanleger am besten über ETF tätigen lässt. In diesem Jahr allerdings mit enormen Einbussen: So handelte die von der Krise besonders getroffene US-Sorte WTI Anfang Januar noch bei 61 Dollar pro Fass, aktuell sind es gut 25 Dollar. Im April war der Preis, bedingt durch einen Crash bei den Terminkontrakten, gar ins Minus gefallen. Die Aussichten für den Ölpreis bleiben wegen der um sich greifenden Rezession gedämpft.

Krisentypische Anzeichen zeigen sich auch bei Aktien und Obligationen. ETF mit Schweizer Aktien liegen alle im Minus: Vier verbreitete UBS-Produkte, die entweder auf dem Blue-Chip-Index SMI, dem breiten Markt SPI, dem MSCI Switzerland mit 39 grosskapitalisierten Titeln oder einer Auswahl von als nachhaltig eingestuften Aktien basieren, verdeutlichen dies: Sie liegen um etwa fünf bis acht Prozent im Minus. 

Knapp im Plus hingegen halten sich amerikanische Technologie-Titel, wie sie etwa der U.S. Technology Sector ETF von SPDR enthält, einer Gesellschaft des weltweit drittgrössten Vermögensverwalters State Street. ETF-Aktienanleger stehen insgesamt vor einem Dilemma: Steigen die Kurse weiter wie seit Ende März, werden sie automatisch profitieren. Kommt es aber zur befürchteten Korrektur, machen sie den Downturn mit Indexprodukten konstruktionsbedingt mit.

Was ist ein ETF?

Exchange Traded Funds sind Fonds, die eine breite Marktentwicklung spiegeln. Ein ETF bildet beispielsweise die Entwicklung eines Aktienindex wie dem Swiss Market Index (SMI) ab, der die Kursentwicklung der 20 wichtigsten Aktien der Schweiz misst. Als Basis können aber auch Obligationen-Indizes, Rohstoffe, Immobilien oder andere Fonds dienen.

Die Performance eines ETF verläuft ziemlich exakt so wie die Wertentwicklung der zugrundeliegenden Anlagen oder Anlageklassen. ETF können täglich an der Börse ge- und verkauft werden. Die ähnlich gelagerten Indexprodukte sind hingegen nicht börsengehandelt. Einen Einfluss auf den Kurs hat die Währung, in der ein ETF läuft. In der Schweiz gehandelte ETF verfügen teilweise über eine Währungsabsicherung.

Der Anlageprozess läuft automatisiert, weswegen ETF auch als "passive" Fonds bezeichnet werden. Eine Folge davon ist, dass ETF-Gebühren in aller Regel deutlich tiefer sind als jene bei so genannten aktiv gemangten Fonds, wo eine Fondleitung laufend Analysen vornimmt und Anlageentscheide trifft.

ETF werden nicht zuletzt wegen der tiefen Gebühren immer beliebter. Wichtig ist aber auch: Mit ETF in Indizes zu investieren, schränkt Anleger etwas ein. Bei fallenden Märkten haben aktive Fonds tendenziell einen Vorteil, weil dort das angelegte Vermögen jederzeit umgeschichtet werden kann. (cash/mfo.)

Die leicht negative Performance von Schweizer Immobilienaktien zeigt sich im ETF, der auf dem SXI Real Estate Funds Index gründet - also einer Basis, wie sie die Finanzdienstleistungruppe und Börsenbetreiberin SIX Group bereitgestellt hat. Besser als Aktien stehen Anleihen-ETF da. In Krisenzeiten profitieren Anleihen in der Regel wegen ihres konservativen Charakters. In der Corona-Krise haben allerdings nicht alle Anleihenklassen gut performt.

Staatsanleihen-ETF deutlich im Plus

Kursgewinne hat es etwa bei US-Staatsanleihen gegeben: Während die Rendite seit Anfang Jahr von 1,8 auf 0,6 Prozent gesunken ist, sind die Kurse spiegelbildlich – wie dies bei Anleihen üblich ist – nach oben gegangen. Ein UBS-ETF, der US-Staatspapiere in Indexform abbildet, kommt auf eine Performance von gut 20 Prozent.

Schwieriger hat sich die Situation bei Unternehmensanleihen gezeigt. Ein ETF -  ebenfalls von der UBS – der ausländische Unternehmenanleihen mit verschiedenen Bonitätsklassen enthält, verliert 2,3 Prozent. Schuldtitel von Unternehmen haben auch unter der coronabedingten Marktunsicherheit tendenziell gelitten.

Die ungewissen Aussichten bei Aktien-ETF dürften für Privatanleger aber das grössere Thema sein. Anleihen-ETF hingegen werden eher zur Diversifizeriung von Portfolios genutzt.

Dieser Text wurde zuerst auf Cash.ch unter dem Titel «So schlagen sich Exchanged Traded Funds in der Coronavirus-Krise».

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