Die Empfehlung des Calls auf Rohöl in stocksDIGITAL Anfang Dezember kam genau zur rechten Zeit. Denn unsere Spekulation ging auf – bereits zwei Tage später einigten sich wie von uns erwartet in Wien auf einer Konferenz zwischen OPEC und verschiedenen freien Öl-Förderstaaten weitere Länder auf eine Drosslung ihrer Ölproduktion. Hatte Russland als Nicht-OPEC-Mitglied bereits zuvor schon die Zusage über Produktionskürzungen von 300'000 Barrel pro Tag zugesagt, so wollen nun weitere Öl-Staaten zusammen nochmals 258'000 Barrel am Tag weniger förden.
Nach der Einigung schoss der Ölpreis ganz schnell innerhalb weniger Stunden von rund 54 Dollar je Barrel sogar noch über unseren Zielwert von 56 Dollar je 159-Liter-Fass nach oben. Und wie erwartet brachte der Call (ISIN: CH0331695335) dadurch im Vergleich zum Freitagskurs bereits am Montag ein Plus von bin bis zu über 100 Prozent.
Öl und Erdgas: Schöne Kursgewinne in 2016
Damit beendet Öl ein gutes Jahr – zumindest für Anleger, die bereits am Jahresanfang auf das Schwarze Gold gesetzt hatten. Denn die beiden Sorten WTI aus den USA und Brent aus der Nordsee bringen in diesem Jahr Preissteigerungen von 40 und 45 Prozent. Öl ist damit einer der Top-Performer am Rohstoffmarkt in 2016.
Noch besser lief sogar Erdgas. Der Energieträger verbucht ein Jahresplus von 80 Prozent. Die Hausse ist kein Wunder. Denn noch Anfang des Jahres notierte Erdgas wegen hoher Lagerbestände auf einem 17-Jahrestief. Fallende Gasproduktion in den USA allerdings veränderte die Marktstruktur und brachte annähernd eine Preisverdopplung. Nun allerdings ist wieder mit zunehmenden Bohraktivitäten in den Staaten zu rechnen. Das könnte im kommenden Jahr Druck auf den Gaspreis bringen und dem Höhenflug ein Ende bereiten.
Apropos Schwarzes Gold bzw. Gold: Auch das Edelmetall konnte in diesem Jahr wieder etwas glänzen und zeigt in den letzten zwölf Monaten per Saldo ein Plus von rund fünf Prozent. Doppelt so hoch waren die Zugewinne sogar bei Silber. Das Edelmetall Nr. 2 kletterte auf Jahressicht um rund zehn Prozent.
Die Rückkehr der Industriemetalle
Rohstoffe zählten in diesem Jahr generell zu den Kursgewinnern. Man könnte fast sagen: Die Industriemetalle sind zurück. Egal wohin man blickt. Kupfer, Aluminium, Zink & Co zeigen allesamt Kurssteigerungen in 2016.
Während die beiden erstgenannten jeweils rund 20 Prozent steigen konnten, legten Palladium, Blei und Nickel jeweils um rund ein Drittel zu, Zinn stieg um 45 Prozent, Zink schaffte ein Plus von knapp 75 Prozent und der Preis von Eisenerz konnte sich sogar verdoppeln. Ein Grund für den Boom bei Eisenerz dürfte die hohe Stahlproduktion Chinas sein. Denn das Reich der Mitte dreht bei Stahl auf und überflutet die Märkte. Das zieht die Nachfrage nach Eisenerz und den Preis nach oben.
Kursphantasien bei Kupfer
Schöne Kursphantasie bietet derzeit auf jeden Fall Kupfer. Durch den Aufschwung seit Oktober sprang die Notierung erstmals seit mehr als einem Jahr wieder deutlich über die Marke von 5000 Dollar je Tonne. Betrachtet man die langfristige Preisentwicklung des Metalls, dann fällt der Preisschub nach dem Sprung über diese Hürde in 2006 und 2009 auf. In den beiden Jahren zog es den Kupferpreis dann nämlich noch längere Zeit deutlich nach oben.
Die Rahmendaten könnten das befeuern. Immerhin ist im nächsten Jahr eine beschleunigte Gangart der globalen Konjunktur zu erwarten und das könnte den Preis grundsätzlich wieder in Richtung höherer Niveaus heben.
Agrarrohstoffe – Gewinner und Verlierer
Anders als Industriemetalle, die auf breiter Front eine Belebung zeigen, präsentieren Agrarrohstoffe in 2016 ein gemischtes Bild. Kursverluste gab es bei Kakao (-20 Prozent), Mastrind und Hafer (jeweils rund -10 Prozent), Lebendrind, Mais und Weizen (alle drei jeweils etwa -5 bis -10 Prozent). Immerhin könnte der Preisrutsch bei Kakao einen positiven Effekt auf die Schoggi-Preise haben oder aber die Gewinne der Hersteller positiv beeinflussen.
Im Plus liegen in diesem Jahr dagegen Agrarrohstoffe wie Zucker (+5 Prozent), Baumwolle (+10 Prozent) Sojabohnen, Kaffee und Milch (jeweils rund +20 Prozent) und Orangensaft mit +35 Prozent. Palmöl konnte sogar um +45 Prozent zulegen. Nachdem Palmöl erst Ende November die Marke von 3000 Malaysischen Ringgit je Tonne überspringen konnte, könnte der Preis jetzt möglicherweise ganz schnell um weitere zehn Prozent zulegen und in Richtung der 2012er-Hochs von 3500 Ringgit je Tonne laufen.
Aktien – fast nur auf der Sonnenseite
An den internationalen Aktienbörsen präsentierte sich 2016 überwiegend freundlich. Zwar bringt der SMI noch kleine Verluste von etwa -5 Prozent und zählt damit zusammen mit den Börsen in Shanghai, Dänemark mit dem KFX, der Mailänder Börse mit dem MIB, der Börse Tel Aviv, dem spanischen IBEX 35 und der Börse Prag (alle genannten Märkte zeigen Kursverluste jeweils im Bereich von etwa -5 bis -10 Prozent) zu den wenigen Verlierern weltweit.
Die überwiegende Zahl der Börsenplätze konnte dagegen 2016 schwarze Performancezahlen ausweisen. Sogar der schlappe EuroStoxx 50 hat das Level vom Jahresstart erreicht wenn nicht schon minimal überschritten.
Richtig positiv zur Sache ging es aber an rund zwei Dutzend anderen internationalen Aktienmärkten. Dort gab es zweistellige Kursgewinne bis hin zu mehr als einer Verdopplung bei den Indexständen. DAX, Mexiko mit dem IPC, sogar die türkische Börse mit dem ISE, dann Nasdaq und ATX in Wien, AEX in Amsterdam, S&P 500 und Dow Jones – überall gab es Gewinne von zehn bis 15 Prozent.
20 Prozent Gewinn und mehr und eine Indexverdoppelung
Deutlich höheres Tempo mit Kurssteigerungen von jeweils rund 20 Prozent gab es im FTSE 100 in London, im TSX in Kanada, dem SET in Thailand, in Jakarta und auch Afrika als Gesamtmarkt mit den Blue Chips lief genauso gut. Wenig beachtet zog es die Börse Luxemburg um 30 Prozent nach oben und genauso schnell liefen Bovespa in Brasilien und die Börse Budapest mit dem HTX.
Während der Merval in Buenos Aires mit +35 Prozent noch einen Tick besser abschnitt, zog es den russischen RTS und die Börse Kazachstan mit +50 und +60 Prozent noch kräftiger nach oben. Lediglich Aktien in Venezuela Caracas waren mit Steigerungen um +125 Prozent um Längen besser.
Während insbesondere Russland noch Nachholpotential und Phantasie (Stichwort: mögliches Ende der Russland-Sanktionen) besitzt, ist Caracas kein Investment. Denn in Venezuela galoppiert die Inflation und es gibt auch für Normalanlege keine sinnvollen Anlagemöglichkeiten an der Börse.
Da im Grossen und Ganzen keine wirklichen Erhitzungstendenzen zu erkennen sind und möglicherweise der designierte US-Präsident Donald Trump mit einer liberalen Wirtschaftspolitik in seinem Land einen kleinen Wirtschaftsboom auslösen könnte, stehen die Vorzeichen auch für 2017 auf Steigerung am internationalen Aktienmarkt.
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