Jury und Kundenvertreter (v.l.): Stephan Ulm, Wolfgang Maute, René Weibel, Rudolf Strahm, Thorsten Hens, Kurt Haug, Hansjörg Ryser, Sandro Hattemer, Andreas Beck.
Anfrage. Am 13. Januar 2012 schrieben die Steuerberater Sandro Hattemer und Stephan Ulm von der Basler Steuer- und Unternehmensberatung HattemerPartner GmbH 68 Schweizer Banken an. Diese wurden gebeten, für eine Kundin einen Vorschlag zur Verwaltung ihres Vermögens von neun Millionen Franken auszuarbeiten. Da im Brief verschiedene wesentliche Informationen fehlten, wurde den Banken die Möglichkeit geboten, auf dem Korrespondenzweg weitere Fragen zu stellen. Ein direkter Kontakt zur Kundin wurde jedoch erst nach der Vorselektion einer limiterten Auswahl an Banken in Aussicht gestellt.
Banken. Einbezogen wurden 8 landesweit tätige Retail-, 49 Privat- und 11 Regionalbanken, wo eine solche Anfrage aus Basel plausibel erschien. Nicht angefragt wurden Auslandbanken, weil dort das Geschäft mit Schweizer Privatkunden nur bei den wenigsten relevant ist.
Vorausscheidung. Insgesamt 55 Banken reichten ihre Vorschläge ein. Diese wurden nun anhand von rund einem Dutzend Kriterien durch den Kundenbetreuer sowie Vertreter der Jury einer Vorselektion unterzogen. Um das Maximum von 28 Punkten zu erhalten, musste ein Kundenberater die wesentlichen Nachfragen eingeholt haben, den Beratungsprozess übersichtlich präsentieren, einen möglichst vollständigen Vorschlag unterbreiten und neben der Kostenofferte auch ein Vertrags- und bestenfalls gar ein Reportingmuster beilegen. In diesem Jahr hat eine Regionalbank erstmals das Punktemaximum erreicht.
Die Dossiers der vier besten Universalbanken national, der fünf besten Universalbanken regional und neun Dossiers der besten Privatbanken wurden nun an das renommierte Institut für Vermögensaufbau (IVA) in München geschickt.
Benotung. Das IVA prüfte die Qualität der Vorschläge anhand von über 60 Kriterien: Wie hoch ist der Anteil der Produkte, der zum Einsatz kommt? Welche Kosten sind tatsächlich in der Gebührenpauschale enthalten? Wie detailliert wird der Anlagevorschlag dargestellt, welche Risikomodelle kommen zum Einsatz?
Daraus erfolgte eine Benotung in den sechs Kategorien Ganzheitlichkeit, Kosten, Transparenz, Risikoanalyse, Interaktion und Gesamteindruck des Portfolios, die zu einer Gesamtnote zusammengeführt wurde. 1 ist die beste, 5 die schlechteste Note.
Jury. Die Benotung diente der seit vier Jahren unveränderten Jury als Grundlage zur Prämierung der besten Vorschläge. Sie vergab insgesamt sechs Auszeichnungen und erkor einen Gesamtsieger. Den Vorsitz hat Professor Thorsten Hens, Leiter des Instituts für Banking und Finance an der Universität Zürich. Weiter gehören dem Gremium an: Andreas Beck, Vorstandsvorsitzender des IVA; Kurt Haug von der Vermögensverwaltung Haug & Partner; Wolfgang Maute, Steuerexperte und Inhaber der Wirtschafts- und Steuerberatung first.advisory.ag in Kreuzlingen; der langjährige eidgenössische Preisüberwacher Rudolf Strahm; René Weibel, Finanzplanungsexperte im BILANZ-Ratgeberteam und Teilhaber der Stanser Finanzberatung Weibel Hess & Partner; sowie BILANZ-Redaktor Hansjörg Ryser.