Heinz Huber macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen in der Vermögensverwaltung: «Das Potenzial ist gross. Wir haben viele Sparer, aber wenige Anleger», sagt der Chef der Raiffeisen-Gruppe. Das Anlagegeschäft sei daher ein Gegenstand der Gruppenstrategie, die mit den Raiffeisenbanken diskutiert werde. Auch um die Abhängigkeit vom Zinsdifferenzgeschäft zu reduzieren. Im Hypothekargeschäft steht die Bank mittlerweile deutlich auf der Bremse. Im Gegenzug sollen die Anlagen wachsen, auch dank digitalen Lösungen.
«Wir werden ab Sommer eine digitale Vermögensverwaltung für unsere 3,5 Millionen Kundinnen und Kunden lancieren», kündigt Huber an. Das Angebot ab einem Mindestbetrag von 5000 Franken basiere auf der Technologie der Volt-App von Vontobel. Angelegt werden soll themenbasiert, und zwar mittels ETF möglichst kostengünstig. Das Anlage-Know-how stellt die Genossenschaftsbank selber. «Wir haben eigens ein Investment Office aufgebaut.» Die ersten Resultate der Vermögensoffensive zeigen sich bereits: Raiffeisen konnte im Geschäftsjahr 2019 ihre Verwaltungsmandate vervierfachen, wenngleich auf tiefer Basis. Und auch das Fondsgeschäft wuchs zweistellig.