Die Firma Teamviewer steigt vorzeitig aus dem Vertrag als Trikotsponsor von Manchester United aus. Das soll jährliche Einsparungen von 35 Millionen Euro bringen, was die Profitabilität der Firma enorm steigern wird.
Die «Handelszeitung» hatte im Dezember 2022 darüber berichtet, dass der Sponsoringbetrag mit Manchester United für die doch eher kleine Firma Teamviewer sehr gross war. Jetzt stieg sie frühzeitig aus dem Vertrag aus. Allein durch diese Einsparung des Sponsorings wird sich der Gewinn des deutschen Softwareunternehmens um rund die Hälfte erhöhen: Die Firma schrieb im Jahr 2022 einen Gewinn von 67,6 Millionen Euro – neu kommen die jährlich eingesparten 35 Millionen Euro hinzu.
Börsenwert markant erhöht
Teamviewer dürfte vielen bekannt sein, die mit ihrem Firmencomputer schon mal Schwierigkeiten hatten. Die Software gibt dem IT-Support Zugriff auf die Computer von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. So können IT-Probleme besser eruiert und gelöst werden. Teamviewer hat ihren Sitz in Göppingen, knapp vierzig Kilometer von Stuttgart entfernt.
Da Teamviewer ihre Produkte vor allem an Geschäftskunden verkauft, machte der breitenwirksame Sponsoringvertrag mit Manchester United für diese Firma weniger Sinn als für andere Unternehmen, die an Privatkunden verkaufen. Zumal der jährliche Sponsoringbeitrag einer der drei grössten im Fussball überhaupt war (siehe Tabelle). Die anderen grossen Sponsorverträge hatten Firmen abgeschlossen, die sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen direkt an Konsumenten richten.
Wegen des sehr grossen Sponsoringbetrags von Teamviewer mit Manchester United begehrte vergangenes Jahr der aktivistische Investor Petrus Advisers auf. Dieser hält heute über 5 Prozent der Aktien an Teamviewer. Die Leute bei Petrus Adivsers dürften mit ihrem Investment zufrieden sein: War Teamviewer im Dezember 2022 noch 2,3 Milliarden Euro wert, sind es inzwischen rund 3 Milliarden.
Petrus Advisers zeigt sich auch sehr zufrieden über die frühzeitige Beendigung des Sponsoringvertrags mit Manchester United. In einer Stellungnahme schreiben die Firmenvertreter: «Wir gratulieren Oliver Steil, dem CEO von Teamviewer, zu diesem Deal und Michael Wilkens zu einem starken ersten Jahr als CFO mit einem verbesserten Kostenbewusstsein.»