Die Anleger flüchten in Scharen aus den Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder der Eurozone. Entsprechend hoch sind die Renditen auf Obligationen Griechenlands, Italiens oder Spaniens. Gefragt sind sichere Häfen wie Deutschland oder die USA, wo die Renditen der Staatsanleihen in den letzten Wochen noch einmal deutlich gesunken sind.

Doch die Sicherheit trügt. Mit dem starken Anstieg der Inflation resultieren selbst über lange Laufzeiten negative Realrenditen. Somit erleiden die Anleger schleichende Vermögensverluste. Nach Ansicht von Chris Bullock, Anleihenspezialist bei der Fondsgesellschaft Henderson Global Investors, ist dies vor allem für Lebensversicherungen und Pensionskassen gefährlich. Für sie wird es zunehmend schwierig, Kapitalgarantien einzuhalten. Bullock rät, auf Firmenanleihen mit guter Bonität auszuweichen. Gemessen am entsprechenden europäischen Index, weisen diese derzeit fünf Prozent Rendite bei einer Laufzeit von vier Jahren auf.

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Für den Luzerner Banquier Christof Reichmuth stellen die negativen Realrenditen eine Art Steuer dar. Denn inflationsbereinigt verringern sich so die Staatsschulden, mit denen die Rettungspakete zur Bekämpfung der Finanzkrise finanziert worden sind. Er rät Anlegern zu Realwerten wie Gold, Immobilien oder Aktien.