Seit einigen Jahren erfreuen sich strukturierte Produkte bei Anbietern und Investoren gleichermassen grosser Beliebtheit. Diese Anlageinstrumente sind auf Grund ihrer komplexen Eigenschaften häufig nicht leicht zu verstehen – und eigentlich sollte man nie investieren, wenn man nicht genau versteht, worum es geht. Es lohnt sich also, genau hinzusehen, wenn man ein solches Produkt ins Depot nehmen will.
Grundsätzlich gilt: Je aufwändiger ein Produkt konstruiert wurde, umso höher ist die Zahl der möglichen Risikofaktoren – das sollte man wissen. Bei strukturierten Produkten hat man es grundsätzlich mit mehreren Risikofaktoren zu tun. Denn in der Regel spricht man von einem strukturierten Produkt, wenn mindestens zwei Finanzinstrumente zu einem einzigen Investment kombiniert wurden und zumindest ein Derivat darunter ist.
Meist entsprechen die angebotenen Kombinationen den wichtigsten Anlagestrategien, für die an der Börse Optionen eingesetzt werden. Statt beispielsweise Aktien zu kaufen und diese mit einer passenden Verkaufsoption (Put) abzusichern, kann der Investor heute auf ein massgeschneidertes strukturiertes Produkt mit diesen Eigenschaften zurückgreifen.
Der Vorteil liegt darin, dass solche Strategien für Privatanleger einfach zugänglich werden, zum Beispiel auch der Verkauf von Titeln, die der Anleger zum Verkaufszeitpunkt noch gar nicht besitzt, die er aber zu einem späteren Zeitpunkt liefern muss, also so genannte Leerverkäufe. Trotz diesen Möglichkeiten ist mit vielen strukturierten Produkten nicht die Performance der reinen Aktie zu erzielen.
Die Produktedesigner in den Finanzinstituten bringen zwar laufend neue strukturierte Produkte auf den Markt, aber eigentlich sind es immer dieselben Produktklassen, nur unter anderem Namen. Das Geschäft muss sich also für die Banken lohnen. Wo sie überall an den strukturierten Produkten verdienen können, dazu später mehr.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten strukturierter Produkte, nämlich ob sie mit oder ohne Kapitalschutz ausgestattet sind.
Strukturierte Produkte ohne Kapitalschutz werden häufig als so genannte Discount-Zertifikate angeboten. Sie werden aus einem Short Call, also dem Leerverkauf einer Kaufoption, und einer entsprechenden Aktie kreiert.
Der Preis dieser Short-Positionen richtet sich nach ihrer Volatilität: je höher, desto teurer. Hier hat die Bank die Möglichkeit, noch etwas zu verdienen. Beispielsweise durch das Stellen der Kurse des Basiswertes eines strukturierten Produktes oder auch die zusätzliche Emission von Optionen mit unterschiedlichen Volatilitäten auf den Basiswert. Zu den stark beworbenen strukturierten Produkten ohne Kapitalschutz zählen die Discount-Zertifikate wie etwa Goal (die Abkürzung steht für: Geld oder Aktienlieferung), um nur ein Beispiel aus einer Vielzahl gleichartiger Anlageinstrumente zu nennen, die sich eigentlich nur im Namen unterscheiden, unter denen die verschiedenen Banken sie anbieten.
Abhängig davon, wie am festgelegten Stichtag der Kurs des Basiswertes eines solchen Discount-Zertifikates notiert wird, erhält der Investor entweder eine Barauszahlung oder eine bestimmte Quote des Ba- siswertes; meist sind das einige Aktien.
Für den Emittenten des Produktes kann dies eine elegante Möglichkeit sein, sich dieser Aktien zu entledigen, etwa wenn eine Bank ihr Portfolio bereinigen möchte. Der Käufer hingegen kann dadurch zu einem niedrigen Einstandskurs an das gewünschte Unternehmenspapier kommen.
Allerdings sollte man auch beachten, dass bei Discount-Zertifikaten gilt: je höher die maximale Performance, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, am Ende der Laufzeit die zu Grunde liegende Aktie zu erhalten. Das kann zu unangenehmen Überraschungen führen.
Dem Schweizer Bankenombudsmann liegt ein Fall vor, wo einem Kunden geraten wurde, ein solches Produkt – einen Goal auf ABB – zu erwerben, um damit letztlich seine Hypothek zu entlasten. Bei Fälligkeit des Goal erhielt der Kunde die ABB-Aktien; deren Wert war allerdings so weit gefallen, dass der Kunde einen Verlust von rund 24 Prozent erlitt. Von einer sicheren Anlage kann in diesem Fall also keine Rede sein.
Wer das eingesetzte Kapital nicht riskieren möchte, sollte für sein Investment lieber nach Alternativen Ausschau halten, die bei überschaubarem Risiko keine Gewinnbeschränkung haben.
Das erste in der Schweiz emittierte strukturierte Produkt war der mit einem Kapitalschutz von 100 Prozent des eingesetzten Kapitals und einer Gewinnbeschränkung ausgestattete Groi (Guaranteed Return on Investment). Diese Gewinnbeschränkung ist kurz gesagt der Preis, den der Anleger für den Kapitalschutz zahlen muss.
Wer sich für ein Produkt mit Kapitalschutz entscheidet, sollte das Kleingedruckte im Prospekt sehr genau lesen, sonst ist eventuell die Enttäuschung gross. Je nach Produkt werden nicht 100 Prozent des eingesetzten Kapitals abgesichert, sondern nur 90 oder 80 Prozent. Vorsicht ist auch geboten, wenn mehr als 100 Prozent des eingesetzten Kapitals abgesichert werden sollen. Grundsätzlich hat jedes dieser Produkte den einen oder anderen Haken, denn es gilt die alte Regel: «There is no free lunch.»
Am häufigsten werden derzeit allerdings Produkte ohne Kapitalschutz eingesetzt. Hanspeter Wohlwend von der Bank Wegelin erklärt: «Die niedrigen Zinsen und hohen Volatilitäten machen vor allem diese Produkte derzeit attraktiv.» Bei solchen Standardprodukten ist die Bewertung durch die Banken meist sehr fair, unabhängig vom Anbieter. «Ein strukturiertes Produkt ohne Kapitalschutz und mit Maximalrendite macht zur Depotbeimischung durchaus Sinn», fährt Wohlwend fort. Selbst für risikoscheue Investoren können solche Investments attraktiv sein. «Wer beispielsweise dann noch einen tiefen Ausübungspreis in seinem strukturierten Produkt wählt, hat prinzipiell ein defensives Anlageinstrument. Selbst bei einem reinen Obligationendepot können bis zu 20 Prozent solcher Produkte beigemischt werden. Das bringt oft einen interessanten Zusatzertrag.»
Für strukturierte Produkte spricht sicherlich, dass sie dem Anleger zu günstigen Konditionen eine komplexe Anlagestrategie bieten. Die Exoten unter den strukturierten Produkten sind allerdings so aufgebaut, dass die einzelnen Risiken darin für die meisten Anleger kaum überschaubar sind. Eine genaue Abwägung der Chancen vor einem Investment ist also wichtig.
Einen aktuellen Überblick über das Angebot in der Schweiz findet man unter www.warrants.ch. Einen nützlichen Vergleichsrechner finden Sie unter zertifikate.onvita.de/comparison.html.
Grundsätzlich gilt: Je aufwändiger ein Produkt konstruiert wurde, umso höher ist die Zahl der möglichen Risikofaktoren – das sollte man wissen. Bei strukturierten Produkten hat man es grundsätzlich mit mehreren Risikofaktoren zu tun. Denn in der Regel spricht man von einem strukturierten Produkt, wenn mindestens zwei Finanzinstrumente zu einem einzigen Investment kombiniert wurden und zumindest ein Derivat darunter ist.
Meist entsprechen die angebotenen Kombinationen den wichtigsten Anlagestrategien, für die an der Börse Optionen eingesetzt werden. Statt beispielsweise Aktien zu kaufen und diese mit einer passenden Verkaufsoption (Put) abzusichern, kann der Investor heute auf ein massgeschneidertes strukturiertes Produkt mit diesen Eigenschaften zurückgreifen.
Der Vorteil liegt darin, dass solche Strategien für Privatanleger einfach zugänglich werden, zum Beispiel auch der Verkauf von Titeln, die der Anleger zum Verkaufszeitpunkt noch gar nicht besitzt, die er aber zu einem späteren Zeitpunkt liefern muss, also so genannte Leerverkäufe. Trotz diesen Möglichkeiten ist mit vielen strukturierten Produkten nicht die Performance der reinen Aktie zu erzielen.
Die Produktedesigner in den Finanzinstituten bringen zwar laufend neue strukturierte Produkte auf den Markt, aber eigentlich sind es immer dieselben Produktklassen, nur unter anderem Namen. Das Geschäft muss sich also für die Banken lohnen. Wo sie überall an den strukturierten Produkten verdienen können, dazu später mehr.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten strukturierter Produkte, nämlich ob sie mit oder ohne Kapitalschutz ausgestattet sind.
Strukturierte Produkte ohne Kapitalschutz werden häufig als so genannte Discount-Zertifikate angeboten. Sie werden aus einem Short Call, also dem Leerverkauf einer Kaufoption, und einer entsprechenden Aktie kreiert.
Der Preis dieser Short-Positionen richtet sich nach ihrer Volatilität: je höher, desto teurer. Hier hat die Bank die Möglichkeit, noch etwas zu verdienen. Beispielsweise durch das Stellen der Kurse des Basiswertes eines strukturierten Produktes oder auch die zusätzliche Emission von Optionen mit unterschiedlichen Volatilitäten auf den Basiswert. Zu den stark beworbenen strukturierten Produkten ohne Kapitalschutz zählen die Discount-Zertifikate wie etwa Goal (die Abkürzung steht für: Geld oder Aktienlieferung), um nur ein Beispiel aus einer Vielzahl gleichartiger Anlageinstrumente zu nennen, die sich eigentlich nur im Namen unterscheiden, unter denen die verschiedenen Banken sie anbieten.
Abhängig davon, wie am festgelegten Stichtag der Kurs des Basiswertes eines solchen Discount-Zertifikates notiert wird, erhält der Investor entweder eine Barauszahlung oder eine bestimmte Quote des Ba- siswertes; meist sind das einige Aktien.
Für den Emittenten des Produktes kann dies eine elegante Möglichkeit sein, sich dieser Aktien zu entledigen, etwa wenn eine Bank ihr Portfolio bereinigen möchte. Der Käufer hingegen kann dadurch zu einem niedrigen Einstandskurs an das gewünschte Unternehmenspapier kommen.
Allerdings sollte man auch beachten, dass bei Discount-Zertifikaten gilt: je höher die maximale Performance, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, am Ende der Laufzeit die zu Grunde liegende Aktie zu erhalten. Das kann zu unangenehmen Überraschungen führen.
Dem Schweizer Bankenombudsmann liegt ein Fall vor, wo einem Kunden geraten wurde, ein solches Produkt – einen Goal auf ABB – zu erwerben, um damit letztlich seine Hypothek zu entlasten. Bei Fälligkeit des Goal erhielt der Kunde die ABB-Aktien; deren Wert war allerdings so weit gefallen, dass der Kunde einen Verlust von rund 24 Prozent erlitt. Von einer sicheren Anlage kann in diesem Fall also keine Rede sein.
Wer das eingesetzte Kapital nicht riskieren möchte, sollte für sein Investment lieber nach Alternativen Ausschau halten, die bei überschaubarem Risiko keine Gewinnbeschränkung haben.
Das erste in der Schweiz emittierte strukturierte Produkt war der mit einem Kapitalschutz von 100 Prozent des eingesetzten Kapitals und einer Gewinnbeschränkung ausgestattete Groi (Guaranteed Return on Investment). Diese Gewinnbeschränkung ist kurz gesagt der Preis, den der Anleger für den Kapitalschutz zahlen muss.
Wer sich für ein Produkt mit Kapitalschutz entscheidet, sollte das Kleingedruckte im Prospekt sehr genau lesen, sonst ist eventuell die Enttäuschung gross. Je nach Produkt werden nicht 100 Prozent des eingesetzten Kapitals abgesichert, sondern nur 90 oder 80 Prozent. Vorsicht ist auch geboten, wenn mehr als 100 Prozent des eingesetzten Kapitals abgesichert werden sollen. Grundsätzlich hat jedes dieser Produkte den einen oder anderen Haken, denn es gilt die alte Regel: «There is no free lunch.»
Am häufigsten werden derzeit allerdings Produkte ohne Kapitalschutz eingesetzt. Hanspeter Wohlwend von der Bank Wegelin erklärt: «Die niedrigen Zinsen und hohen Volatilitäten machen vor allem diese Produkte derzeit attraktiv.» Bei solchen Standardprodukten ist die Bewertung durch die Banken meist sehr fair, unabhängig vom Anbieter. «Ein strukturiertes Produkt ohne Kapitalschutz und mit Maximalrendite macht zur Depotbeimischung durchaus Sinn», fährt Wohlwend fort. Selbst für risikoscheue Investoren können solche Investments attraktiv sein. «Wer beispielsweise dann noch einen tiefen Ausübungspreis in seinem strukturierten Produkt wählt, hat prinzipiell ein defensives Anlageinstrument. Selbst bei einem reinen Obligationendepot können bis zu 20 Prozent solcher Produkte beigemischt werden. Das bringt oft einen interessanten Zusatzertrag.»
Für strukturierte Produkte spricht sicherlich, dass sie dem Anleger zu günstigen Konditionen eine komplexe Anlagestrategie bieten. Die Exoten unter den strukturierten Produkten sind allerdings so aufgebaut, dass die einzelnen Risiken darin für die meisten Anleger kaum überschaubar sind. Eine genaue Abwägung der Chancen vor einem Investment ist also wichtig.
Einen aktuellen Überblick über das Angebot in der Schweiz findet man unter www.warrants.ch. Einen nützlichen Vergleichsrechner finden Sie unter zertifikate.onvita.de/comparison.html.
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