Das Verhalten von Anlegern in Bezug auf strukturierte Produkte wird stark von regulatorischen Vorschriften in den einzelnen Ländern geprägt. In Italien werden hauptsächlich Produkte mit Kapitalgarantien gekauft, sogenannte Structured Bonds. «Mehrere 10 Milliarden Euro werden pro Jahr investiert», sagt David Mandiya, Leiter Italien und Schweiz bei der australischen Macquarie Bank. Die meisten anderen strukturierten Produkte dürften Italiener nur unter bestimmten Voraussetzungen kaufen, etwa unter dem Vorbehalt, dass sie ein zusätzliches Risikoformular unterschreiben. Bei den Structured Bonds darf nur die Verzinsung unsicher sein. Italiener kaufen sie gerne, weil Produkte mit unsicherer Verzinsung steuerlich besser behandelt werden.

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Intransparenz. In den Vereinigten Staaten wiederum gibt 
es praktisch keinen Markt für an der Börse kotierte strukturierte Produkte, weil jedes einzeln bei der Aufsichtsbehörde registriert werden muss. Zudem muss der Emittent sicherstellen, dass der Prospekt bei jedem einzelnen Käufer angekommen ist. Trotzdem werden in den USA strukturierte Produkte gekauft, allerdings nicht über die Börse, sondern direkt von den Emittenten. Auch in der Schweiz ist dieser intransparente Direktmarkt sehr gross: Schätzungen gehen davon aus, dass nur jedes zehnte strukturierte Produkt an der Börse kotiert wird. Die riskoreichen Warrants werden meist kotiert, weshalb ihr Umsatzanteil in den offiziellen Börsenzahlen überschätzt wird.