Steuern vorauszahlen
Vorteil: Je nach Kanton vergleichsweise beachtlicher Zins. Dieser selber ist zudem nicht zu versteuern, im Gegensatz zu den normalen Zinseinkommen.
Nachteil: Das Geld kann nicht zurückgefordert werden. Es dient zur Vorfinanzierung der kommenden Steuerausgaben. Benötigt Blanko-Einzahlungsschein, sogenannte «wilde Einzahlungen» lassen sich für die Behörden nur mühsam zuordnen und werden in der Regel zurückgeschickt.
Spenden
Vorteil: Zum Jahresende werden normalerweise auch wohltätige Organisationen beschenkt. Spenden Sie etwas mehr als ursprünglich geplant. Ihr gutes Gewissen und dankbare Empfänger sind zusätzlicher Lohn. Und bekanntlich können auch Spenden an anerkannte Organisationen von den Steuern abgezogen werden.
Nachteil: Das Geld ist unwiderruflich weg. Allenfalls erhalten sie künftig noch mehr Anfragen von Sammelorganisationen.
Konsumieren
Vorteil: 10 000 Franken heute sind mehr wert als 10 000 Franken in zwei Jahren. Das gilt auch trotz optisch tiefer Inflation noch immer. Statt das Geld langsam zu entwerten, wandeln Sie die flüssigen Mittel um in möglichst wertvolle Dinge. Für die einen ist es ein Diamant, für die anderen eine Luxusuhr oder eine unvergessliche Reise. Geld an sich hat ja keinen Wert, nur der Tausch macht aus dem abstrakten Gut ein nützliches oder wertvolles Gut.
Nachteil: Das Geld ist unwiderruflich weg, oder bei einem Rücktausch muss mit teilweise grossem Verlust gerechnet werden. Spekulieren Sie nicht, dass Ihre Uhr oder der Diamant an Wert gewinnen könnte, freuen Sie sich schlicht am schönen Stück.
Schulden zurückzahlen
Vorteil: Die Hypothekarzinsen sind historisch immer noch tief, aber die ersten variablen Sätze zeigen nun seit diesem Herbst nach oben. Wer künftig noch unabhängiger sein möchte, kann einen Teil der überschüssigen Liquidität der Bank zurückbringen und seine Hyposchulden verkleinern. Die kurzfristigen und risikolosen Anlagen bringen immer noch weniger Ertrag als ein tiefer Hypothekarsatz, und das wird auch trotz absehbaren Zinserhöhungen so bleiben.
Nachteil: Weniger Schulden heisst mehr Steuern bezahlen. Hypothekarschuldner werden vom Gesetz immer noch bevorzugt, allerdings ist die Gesamtbelastung bei tieferen Verpflichtungen immer noch kleiner. Ein Teil des eingesparten Schuldzinses geht an den Staat statt an die Bank.
Kreditkarten «auffüllen»
Vorteil: Nichts ist ärgerlicher, als wenn man genug Geld auf dem Konto hat, aber die Kreditkartenrechnung zu spät zahlt und dafür happige Strafzinsen berappen muss. Ein Lastschriftverfahren zum Begleichen der Monatsrechnung auf der Karte ist der erste Schritt. Zudem kann man auch bei den allermeisten Karten ein Guthaben auf Vorrat einzahlen. Diese Guthaben werden in der Regel verzinst, und natürlich lässt sich bei einem Grosseinkauf so auch die Limite kurzfristig erhöhen, etwa für eine längere Auslandreise.
Nachteil: Das Geld ist zumeist ans Konto der Kreditkarte gebunden und muss früher oder später mittels Waren- oder Leistungsbezügen ausgegeben werden. Eignet sich deshalb nur bedingt für grössere Beträge.
Erbvorbezug
Vorteil: Statt sich mit dem mühsamen Geldparkieren abzumühen, können Sie Ihre Kinder oder Enkel mit Flüssigem unterstützen. Ein Erbvorbezug bedeutet für Sie, Verantwortung abzugeben und sich selbst, auch steuerlich, etwas zu entlasten. Das Geld bleibt in der Familie, und die jüngere Generation braucht es zumeist dringender.
Nachteil: Das Geld ist für Sie nicht mehr greifbar und kann wie bei einem normalen Erbe nicht mehr zurückgefordert werden.