Einst war die UBS-Aktie über 70 Franken wert. Doch das ist schon länger her, nämlich fast 18 Jahre. Dann folgte 2008 die globale Finanzkrise. Der Aktienkurs der Schweizer Grossbank fiel in den Keller – auf noch 10 Franken. Und 2020, kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie, schmierte der Titel gar auf 8 Franken ab.
Seither hat sich die UBS erholt. Dieses Jahr erlebt die Bank eine regelrechte Kursrally. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um fast 8 Prozent zugelegt. Und am Donnerstag knackte sie gar die 30-Franken-Marke. Um 10.11 Uhr kletterte das UBS-Papier auf exakt 30 Franken – und durchbrach damit eine Art Schallmauer. Bereits am vergangenen Dienstag und Mittwoch stieg die UBS-Aktie auf die höchsten Niveaus seit 2008.
Darum steigt die UBS-Aktie
Lange dümpelte die Aktie knapp unter 30 Franken. Es gab etliche Gründe, warum die Marke so nah und doch so fern schien. Doch in den letzten zwei Wochen hat die Schweizer Grossbank an der Börse zu einer regelrechten Rally angesetzt. Innerhalb weniger Handelstage hat die Aktie über 10 Prozent zugelegt und ist damit der Spitzenreiter im europäischen Bankenindex von Bloomberg, der 46 Mitglieder umfasst.
Doch was sind die Gründe für den jüngsten Kurssprung? Am 20. Dezember veröffentlichte die parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) ihren Bericht zur Bewältigung der CS-Krise. Während die UBS-Aktie zunächst mit einem leichten Minus reagierte, zeigt sich seither eine klare Aufwärtstendenz. Der Markt scheint mit Verzögerung auf den Bericht zu reagieren und eine gewisse Erleichterung zu verspüren, nachdem zuvor Unsicherheit vorgeherrscht hatte.
Ein weiterer Faktor ist die politische Debatte um höhere Eigenkapitalvorgaben für systemrelevante Banken. Der Bundesrat plant, die Kapitalunterlegung ausländischer Beteiligungen von 60 auf bis zu 100 Prozent zu erhöhen, was die UBS dazu zwingen könnte, zusätzliches Eigenkapital von 15 bis 25 Milliarden Franken aufzubauen.
Doch Analysten blicken diesen Plänen relativ gelassen entgegen. Jene von Exane, ein französischer Finanzdienstleister, stufen die UBS-Aktie neu mit «Outperform» ein. Sie erhöhten ihr Kursziel von 27.50 auf 35 Franken. Ihrer Meinung nach könnte die UBS von diesen regulatorischen Änderungen sogar profitieren, da überschüssiges Kapital aus überkapitalisierten Tochtergesellschaften freigesetzt werden könnte.
Im Monat Januar dürfte die UBS die gute Stimmung noch nutzen können. Am 4. Februar folgt der Tag der Wahrheit. Dann wird die UBS ihre Jahreszahlen präsentieren. Übertrifft die Bank die Erwartungen, ist der Start ins Jahr 2025 perfekt. Enttäuscht die UBS, gibts wiederum einiges Potenzial nach unten.