Wer über Vermögen verfügt und dies nicht selbst verwalten kann oder will, betraut damit in der Regel seine Bank. Doch auch die Vermögensverwaltung ist nicht gratis zu haben, die Preisunterschiede sind gross. Als günstig erweisen sich etwa die digitalen Vermögensverwalter, die sogenannten Robo Advisor.
Die Gebühren in der klassischen Vermögensverwaltung hingegen sind hoch. Digitale Vermögensverwalter sind im Durchschnitt nur halb so teuer, wie der Online-Vergleichsdienst Moneyland am Mittwoch in einer Mitteilung über die Kosten der Vermögensverwaltung schreibt. Untersucht hat Moneyland dabei sowohl Mandate im Rahmen der klassischen Vermögensverwaltung, der Anlageberatung wie auch der aufkommenden digitalen Vermögensverwaltung.
Berücksichtigt wurden die wichtigsten Schweizer Universal- und Kantonalbanken und im Rahmen der digitalen Vermögensverwalter die relevanten Robo Advisor. Der Unterschied: Robo Advisor bieten in der Regel keine vertiefte Beratung an. Meistens bestehe die Beratung aber auch bei den untersuchten klassischen Banken vor allem aus standardisierten Vorschlägen, heisst es.
Steuern und weitere Gebühren fallen ebenfalls ins Gewicht
Ein klassisches Mandat mit einem möglichst hohen Aktienanteil kostet bei den untersuchten Banken im Durchschnitt 1,4 Prozent pro Jahr für einen Anlagebetrag von 250'000 oder 500'000 Franken. Für einen Anlagebetrag von einer Million Franken müssten Kunden durchschnittlich 1,37 Prozent berappen.
Bei diesen Kosten nicht dabei sind Steuern, Gebühren im Rahmen von Fremdwährungen sowie Börsen- und Produktgebühren. Besonders ins Gewicht falle dies nicht selten bei Fondsmandaten. Denn hier zahlen Kunden zur Mandatsgebühr noch die Fondsgebühren (TER) zusätzlich.
Privatbanken stünden in der Regel nur sehr wohlhabenden Kunden zur Verfügung und publizierten häufig gar keine Gebühren, heisst es weiter. Nicht selten seien diese aber noch teurer als die hier untersuchten Retail- und Universalbanken.
Sparkasse Schwyz gegen UBS
Grosse Unterschiede bestehen auch bei Private-Banking-Mandaten. Während etwa ein ETF-Mandat über Aktien mit einer Anlagesumme von 250'000 Franken bei der Sparkasse Schwyz 1'875 Franken pro Jahr kostet, verlangt die UBS für das Manage-Advanced-Mandat 5'000 Franken pro Jahr.
Die Gebühren hängen aber auch von der Strategie und Anlagesumme ab. So kostet eine konservative Strategie ohne Aktien mit einer Anlagesumme von 250'000 Franken bei der Basler Kantonalbank 3'250 Franken, bei der Migros Bank und der Bank Cler 3'000 Franken im Jahr. Am günstigsten ist das ETF-Mandat der Sparkasse Schwyz mit 1'750 Franken.
Deutlich günstiger als die klassischen Vermögensverwaltungsmandate sind die Angebote der Robo Advisor. Sie kosten durchschnittlich 0,7 bis 0,75 Prozent jährlich - also nur etwa die Hälfte eines klassischen Mandats.
Robo Advisor nicht einmal halb so teuer
Da digitale Vermögensverwalter ausserdem meistens günstige ETFs statt teure Fonds einsetzten, sei ein Robo Advisor im Durchschnitt nicht einmal halb so teuer wie eine klassisch Bank. Zudem könnten Kunden bereits ab relativ tiefen Anlagebeträgen von einigen tausend Franken investieren.
Allerdings bestehen auch bei der digitalen Vermögensverwaltung grosse Unterschiede. Am günstigsten ist Moneyland zufolge True Wealth mit Pauschalgebühren von 0,5 Prozent. Dabei sinken bei höheren Anlagesummen die Gebühren bis auf 0,25 Prozent. Kunden von True Wealth bezahlen bei 500'000 Franken Vermögen 2'450 Franken pro Jahr. Bei Vontobel Volt seien es dagegen 4'800 Franken.
Viele Investoren ziehen derzeit den europäischen Börsenmarkt vor. Diese elf Aktien sind die Favoriten. Mehr hier. Abo
(awp/gku)