Einmal im Jahr kommt es zum Showdown. Jeweils im Juni treffen sich auf dem Küsnachter Sportplatz Heslibach rund 120 Fussball-Schülermannschaften aus Küsnacht, Erlenbach und Zumikon zum Kräftemessen. Die Schülerspiele an der Zürcher Goldküste – das «Schüeli» – sind nur vordergründig ein Grümpelturnier. Es ist der Kampf Mittelschicht gegen Multimillionäre. Werden die reichen Zöglinge von der Küsnachter Privatschule Lakeside wieder alle Trophäen abräumen? Werden ihre Cheerleader wieder mit einer ausgefeilten Choreografie glänzen? Wer hat das tollste Trikot? Wer wird im schönsten SUV vorgefahren?
Nach Anpfiff tobt der Kampf vor allem an der Seitenlinie: Da werden distinguierte Private Banker zu Furien, wenn der Junior den direkten Weg zum Tor nicht findet, da gifteln hochblonde Ehefrauen einander an, wenn die Kleinen auf dem Rasen ineinanderrauschen, da wird dem Schiedsrichter lautstark Bestechlichkeit vorgeworfen, wenn er den eigenen Sohnemann nicht zum Sieg pfeift. «Es gibt jedes Mal hässliche Szenen», sagt einer, der seit Jahren dabei ist.
Das «Schüeli» ist eine der wenigen Gelegenheiten im Jahr, an denen zwei Welten aufeinandertreffen: die Mittelschicht von links und rechts der Bahngeleise – und der Goldküsten-Geldadel von oben auf dem Hügel. Paris hat Neuilly-sur-Seine, Berlin hat Dahlem, London hat den Stockbroker Belt, Zürich hat die Goldküste – ein Luxusrefugium unmittelbar vor den Toren der Stadt, wo die Besserverdienenden das Leben geniessen. Auch wenn die Goldküste aus St. Galler Sicht bis zum oberen Seeende nach Rapperswil reicht: Nach strenger Definition dürfen sich nur die fünf Gemeinden Zollikon, Küsnacht, Erlenbach, Herrliberg und Meilen mit dem Prädikat «besonders wertvoll» schmücken. «Die Musik spielt bis zur Fähre», sagt Roger Bataillard, Herausgeber des Zürichsee-Magazins «Seesicht».
Vier- bis fünftausend Franken für den Quadratmeter Bauland
Die Seesicht ist es, die den Reiz des Landstreifens ausmacht, der Dorfcharakter auch, die Nähe zur Stadt, zum Flughafen und zur Natur. Und natürlich das Mikroklima: meteorologisch so mild, dass Hanfpalmen und Feigen wachsen, steuerlich so mild, dass Konti und Fuhrpark wachsen. Es bleibt trotzdem noch genug im Staatssäckel hängen: 3730 Franken beträgt die Steuerkraft pro Person im Kanton – zwischen Zollikon und Herrliberg sind es über 10000 Franken. Kantonsweit ist jeder vierzehnte Steuerzahler ein Millionär – an der Goldküste ist es jeder fünfte.
Und immer mehr Wohlhabende wollen sich auf diesem privilegierten Fleckchen Erde niederlassen: Im letzten Jahrzehnt ist die Einwohnerzahl um zehn Prozent auf knapp 50000 gestiegen. Darunter befinden so prominente Namen wie CS-Chef Brady Dougan, Adecco-Präsident Rolf Dörig, Migros-Grande Dieter Berninghaus oder Roche-Präsident Franz Humer. Seit die Bauzonenordnung 1995 gelockert wurde, gibt es kein Halten mehr: Seither werden die Sonnenhänge zugepflastert, grosse Grundstücke werden geteilt und flache Häuser aufgestockt, alte Industriellenvillen müssen modernen Terrassenwohnungen aus Beton und Glas weichen. Die Grundstückspreise sind explodiert: Vier- bis fünftausend Franken für den Quadratmeter Bauland sind üblich bei Seesicht, für Liebhabergrundstücke kann es auch mal bis zum Doppelten gehen. Aber: «Das Preisniveau von London, Moskau oder Paris ist damit noch lange nicht erreicht», sagt Claude Ginesta, dessen Firma seit dem Zweiten Weltkrieg bessere und beste Lagen an der Goldküste vermittelt.
Am Boom hat auch die Finanzkrise nichts geändert. Rolf Senti, CEO der Innenarchitekturfirma Bagno Sasso, konstatierte sogar einen positiven Einfluss auf seinen Geschäftsgang. «Die Badezimmer sind seither noch grösser geworden.» Schliesslich wollten sich wohlhabende Leute, vor allem Banker, seit der Krise noch weniger öffentlich blicken lassen und sich lieber zu Hause eine Top-Wellnessoase einrichten.
Folge dieses Nasszellen-Cocoonings: «Wir planen die Badezimmer um 30 bis 40 Prozent grösser als vor der Finanzkrise.» 30 Quadratmeter für das Masterbad mit Sauna und Dampfbad sind normal, daneben ein Damenbad mit Badewanne und grossem Schminktisch, gern 20 Quadratmeter und grösser. Zusammen mit einer angemessenen Zahl Gäste-WC koste das in der konventionellen Lösung ab 130000 Franken. Lieber aber ist Sentis Kunden der «Platin-Standard» ab 250000 Franken: «Dann verwenden wir durchgehend nur das edelste Material, bauen den Duschhimmel Rainsky für 40000 Franken und die hölzerne Bademuschel Ocean Shell für 50000 Franken ein». Ein Top-Kunde rüstete seine Goldküsten-Villa mit 13 Nasszellen aus – «damit auch jedes Kind sein eigenes Bad hatte».
Young Rich Professionals drängen an die Goldküste
Von Krise keine Spur. Auch der lokale Detailhandel, der in hohem Masse von der Kauflaune der Haute Volée lebt, berichtet nicht von spürbaren Einbrüchen. «Die Leute, die zu uns kommen, suchen das Spezielle, und das darf nicht zu billig sein», sagt Antonio Moreira vom Küsnachter Moreira Gourmet House. Wenn 100 Gramm Fleisch weniger als sieben Franken kosten, werden die Goldküstler skeptisch. Auch in der tiefsten Krise seien die Umsätze gestiegen, sagt Moreira, 2010 gar schon wieder zweistellig. Man leistet sich halt gerne das Lachs-Cordon-bleu, gefüllt mit Mozzarella und Gemüse, für 15 Franken das Stück oder die Flasche Massetto aus der Toskana, Jahrgang 2006, für 650 Franken. Auch Migros und Coop haben sich der Clientel angepasst: Nirgendwo sonst in ihren Regalen ist die Dichte an «Selection»- und «FineFood»-Produkten so hoch wie hier. Selbst Trüffel und Gänsestopfleber werden angeboten.
Kein Wunder, denn von den 70 reichsten Bewohnern des Kantons residieren 25 an der Goldküste. Daran hat auch die kürzlich erfolgte Aufhebung der Pauschalbesteuerung wenig geändert: Gerade mal eine Handvoll Milliardäre hat der Gegend den Rücken gekehrt – die ausländischen Superreichen wohnen seit je lieber am Genfersee. «Diese Objekte hat der Markt locker absorbiert», sagt Immobilienmakler Gerhard Walde von Walde & Partner. Zudem hat der Lärm der Südanflüge die Nachbargemeinden Zumikon, Zollikerberg, Gockhausen und Maur weniger attraktiv gemacht und die Nachfrage nach Goldküstengrundstücken weiter befeuert. Wer hier einmal angekommen ist, zieht meist nicht wieder weg. Höchstens aus Steuergründen an die noch günstigere Diamantküste nach Wollerau, Freienbach oder Feusisberg weit oben auf der anderen Seeseite, wie vor kurzem CS-Banker Marco Illi oder vor längerem Sulzer-Präsident Jürgen Dormann.
Dafür drängen umso mehr Young Rich Professionals, vornehmlich aus Deutschland, an die Goldküste. Speziell an die besten Lagen. Das ist das Küsnachter Goldbachquartier, wo Banker Martin Bisang oder Verleger Michael Ringier wohnen. In Zumikon sind es die Goldhalden- oder die Schlossbergstrasse, Domizil von Bankier Raymond Bär und Financier Rumen Hranov. In Erlenbach ist es die Gegend um die Pflugsteinstrassse und das Hanggässli, Heimat von Lindt-Chef Ernst Tanner oder Ex-CS-Boss Lukas Mühlemann. In Herrliberg sind es der Wängirain und die Aussichtsstrasse, wo Christoph Blocher oder Reisekönig Hans Imholz residieren. Und natürlich quer durch alle fünf Gemeinden die Anwesen an der Seestrasse mit geraden Hausnummern, wie sie etwa Detailhandelskönig Beat Curti oder Modezarin Trudi Götz ihr Eigen nennen dürfen. Solche Seegrundstücke kommen höchstens ein oder zwei pro Jahr auf den Markt.
Der Porsche Cayenne ist schon wieder verpönt
Die schönsten Plätze sind nur unter der Hand zu bekommen, denn die Elite bleibt gern unter sich: Sein Grundstück an besten Erlenbacher Aussichtlage etwa übernahm DKSH-Boss Jürg Wolle von Ex-ABB-Chef Fred Kindle. Die Küsnachter Villa des früheren Swiss-Re-Chefs Jacques Aigrain ging nach dessen Wegzug an ein Mitglied des Brenninkmeijer-Clans (C&A). Marc Walder, Chef von Ringier Schweiz, fand sein neues Haus im Nordosten von Küsnacht bei einem CEO-Kollegen aus dem Club zum Rennweg. Wer wohin zügelt, ist ein beliebtes Klatschthema bei den oberen 50 000 der Goldküste. Scheiden belebt das Geschäft.
Das gilt erst recht für Scheidungen und Trennungen: Urs Rohner, designierter CS-Präsident, wohnt mit seiner neuen Partnerin, Zurich-Film-Festival-Chefin Nadja Schildknecht, zur Miete in der Küsnachter Villa von Lonnie Howell, dem CEO der Bank EFG. Die Liaision von Ronald Sauser, CEO Sal. Oppenheim Schweiz, mit Ex-Miss-Schweiz Silvia Affolter, Geschäftsführerin Cityguide TV, ist ebenso ein Thema wie der jüngste Move von Unternehmer Philippe Gaydoul, der allein in seine neue Küsnachter Villa an bester Waldlage zog, während seine Frau nun in der Zürcher Altstadt wohnt. Für manche sind solche Geschichten ein Skandälchen – für andere ein Segen. «Scheidungen kurbeln das Geschäft an», sagt Nasszellen-Spezialist Rolf Senti: «Zuerst baut sich ein Paar das Haus, bei einer Trennung wird zunächst der Mann ausziehen, dann auch die Frau. Wenn das Haus verkauft wird, wollen die neuen Besitzer immer gleich alles ändern. In einem Fall haben wir ein Haus innerhalb von zehn Jahren dreimal komplett umgebaut.»
Man kennt sich, man beobachtet sich – entsprechend gross ist der soziale Druck. Ein Range Rover oder ein Bentley ist als Goldküstenpanzer gern gesehen, der Porsche Cayenne ist hingegen schon wieder verpönt, der BMW X5 kurz davor, weil zu allgegenwärtig. Wer dazugehören will, muss sich auch den Ruf als splendider Gastgeber erwerben - Verleger Jürg Marquard, Lukas Mühlemann und Falcon-Bank-Chef Eduardo Leemann liegen von jeher gut im Rennen, bei den Jacobs ist der Glanz seit dem Tod von Familienoberhaupt Klaus J. Jacobs ein bisschen verblasst. Gekocht wird in der Regel nicht selber, aber es muss der richtige Catering-Van vor der Tür stehen, wenn die Gäste eintreffen: Gamma ist derzeit etwas out, Gerard Franzoni steht dagegen hoch im Kurs, ebenso Maria Zehnder.
Auch die Küchenmannschaft des Clubs zum Rennweg wird gerne daheim eingespannt, siedelt doch ein guter Teil der Mitgliederschaft von IWC-Chef Georges Kern bis Ex-und-wieder-neu-Banker Thomas Matter an der Goldküste. Und wenn nicht daheim, dann trifft man sich an einem der zahlreichen Goldküsten-Hotspots oder in Zürich – etwa im Club Haute, an der Oper oder im Bellevue-Globus.
«Kids von Alphatieren sind auch Alphatiere»
Erlernen und Anwenden des Codes kann für Neulinge ein echter Spiessrutenlauf sein – und nervt zuweilen auch langjährige Goldküstler: «Ich will nicht mehr in der Migros Erlenbach einkaufen, da muss ich mich vorher immer schminken», stöhnt eine Desperate Housewife, die namenlos bleiben möchte. Die Männer sieht man sowieso nicht: Sie sind entweder am Geldverdienen oder in den Ferien. Seinen Status zeigt man durch Abwesenheit. Wer sich in den düsteren Krisentagen den üblichen winterlichen Luxus-Getaway nach Klosters, St. Moritz oder Gstaad nicht leisten konnte, musste zum Teil zu drastischen Mitteln greifen, um seine Reputation nicht zu gefährden. «Seesicht»-Verleger Bataillard: «Ich weiss von Familien, die sich in den Sportferien regelrecht daheim verbarrikadierten. Wer sich zu Hause blicken lässt in dieser Zeit, gilt als Loser.»
Am stärksten freilich ist der soziale Druck beim allergrössten Statussymbol überhaupt: den Kindern. Das fängt schon bei der Geburt an: «Babys bekommt man in der Klinik Hirslanden», weiss eine, bei der es vor kurzem so weit war. Später müssen sie an die richtige Schule – selbstverständlich zweisprachig und privat, für 15000 bis 34000 Franken pro Jahr: «Viele Eltern meinen, wenn man es an die Goldküste geschafft habe, müsse man es auch in die Lakeside-Schule schaffen», sagt ein Mehrfach-Vater. Schwierig, wenn das Institut an der Seestrasse pro Jahr nur eine Klasse mit 18 Schülern hat und die Wartezeit drei bis vier Jahre beträgt. Immerhin gibt es mit Terra Nova eine Alternative.
Schwierig wird es für jene ausländischen Manager, die ihre Kids auf der Bahn für das internationale Baccalauréat halten müssen. Dann kommt auf dieser Seeseite nur das ICS etwas weiter den Hügel hoch in Zumikon in Frage. Mit grosszügigem Sponsoring sorgen die Zürcher Finanzkonzerne dafür, dass die Kinder ihrer Expats dort bevorzugt aufgenommen werden – und die anderen das Nachsehen haben.
Der Leistungsdruck wird früh weitergegeben: «Kids von Alphatieren sind auch Alphatiere», sagt einer, der selber zu dieser Spezies gehört. Das zeigt sich bei der Geburtstagsfeier der Kleinen: Wer hat die aufwendigere Party, die grössere Torte, den lustigeren Clown? Auch das Giveaway am Schluss ist wichtig. Silberschmuck von Thomas Sabo erledigt den Job als «Bhaltis» derzeit recht zuverlässig. Ganz wichtig: Die Eltern müssen die Feier selber schmeissen. Eine Eventagentur einzuspannen, gilt als uncool.
In der traditionellen FDP-Hochburg wird die SVP immer stärker
Ansonsten aber wird delegiert, wo es nur geht. Eine Armee von Putzfrauen, Gärtnern und Nannies ergiesst sich täglich aus den S-Bahn- und Busstationen an der Goldküste, kümmert sich um Anwesen, Land und Kinder. Gerade die Raumkosmetik ist ein grosses Thema: «Es ist an der Goldküste einfacher, einen CEO für eine Grossbank zu finden als eine gute Putzfrau», weiss Robert Ferfecki, Deutschschweizer Leiter von Sotheby’s-Immobilien.
Die Rundum-sorglos-Industrie umfasst auch Sicherheitsleute, Butler, Personal Trainers und Bauern, die ihre Felder als Heli-Landeplätze zur Verfügung stellen. Und natürlich Tierpfleger. Caroline Freytag etwa ist seit Sommer 2008 erfolgreich im Rayon zwischen Zollikon und Erlenbach als Vollzeit-Animal-Sitterin tätig. Eine anspruchsvolle Sache: «Man muss Alarmanlagen im Griff haben, seriös auftreten und sich das Vertrauen der Kunden verdienen.» Freytag sieht eine grosse Marktlücke an der Goldküste: «Ein qualitativ hoch stehendes, luxuriöses Hundehotel, das wäre eine Goldgrube. Aber der Hund müsste dort wirklich König sein.»
Dass die neue Oberschicht an der Goldküste derart offensiv mit ihrem Reichtum umgeht, führt bei den zwinglianisch-diskreten Alteingesessenen zu Irritationen – und zur Abschottung. «Die Traditionsfamilien, die Bodmers, Hirzels und Guts, haben sich in ihre Villen zurückgezogen», sagt einer, der die Entwicklung seit Jahrzehnten verfolgt.
Auch politisch kippt die Stimmung: «Die Goldküste verändert sich genauso wie der Rest des Kantons», sagt Goldküsten- und FDP-Urgestein Ulrich Bremi. Will heissen: In der traditionellen FDP-Hochburg wird die SVP immer stärker. Noch aber halten offiziell FDP-Leute die höchsten Ämter, sie wirken in drei der fünf Gemeinden als Präsidenten. Es sind die alten Familien mit ihren grossen Landbesitzen, die Bauern und Handwerker, die politisch die Fäden ziehen. Die Neuzuzüger engagieren sich kaum – oder allenfalls dann, wenn es um Steuer- oder Schulfragen geht. Man sieht sie selten im Dorf, höchstens zum neben dem «Schüeli» zweiten gesellschaftlichen Pflichttermin, den herbstlichen Chilbi-Fescht in Zollikon, Küsnacht und Erlenbach.
Das soziale Korrektiv funktioniert noch
Früher, sagen Mittelstands-Eingeborene, hätten die Reichen dem Dorf auch mal etwas zurückgegeben. So öffnete Autoimporteur Walter Frey seine Privatschatulle, als die Überdachung der Küsnachter Kunsteisbahn anstand. Heute glänzt das Gold durch Abwesenheit. Der Rotary Club Küsnacht besteht trotz vieler Big Names auf Gemeindegebiet fast nur aus lokalen Gewerbetreibenden.
Derweil dünnt sich die Mittelschicht wegen der hohen Grundstückpreise immer mehr aus. Um den Trend zum Reichstenghetto Einhalt zu gebieten, haben verschiedene Gemeinden nun subventionierte Wohnbauprojekte gestartet. Immerhin funktioniert das soziale Korrektiv noch: Der russische Oligarch Vasily Anisimov etwa machte sich kürzlich in Küsnacht unbeliebt, als er dort eine neue Prunkvilla (16 Zimmer, unteriridische Wellness-Landschaft, Orangerie) errichten liess, die so gar nicht zum Dorfbild passen wollte. Dass er die Nachbarn mit grossen Geldbeträgen, aber auch mit Druck dazu bringen wollte, noch mehr als die bereits erworbenen 5000 Quadratmeter Land an ihn abzugeben, machte die Sache noch schlimmer.
Too much. Was zu viel ist, ist zu viel, das musste auch Immobilienunternehmer Adrian Bratschi realisieren. Im Küsnachter Ortsteil Itschnach konzipierte Stararchitektin Zaha Hadid für ihn eine futuristische Doppelvilla mit gesamthaft 2000 Quadratmetern Wohnfläche. Trotz Medienrummel um ein angebliches Interesse von Brad Pitt findet das Projekt (geschätzter Verkaufspreis: 30 bis 40 Millionen) seit dreieinhalb Jahren keinen Käufer. «Wenn die Baugenehmigung 2012 ausläuft, lassen wir es bleiben», sagt Bratschi.
Ganz gestorben ist das Projekt Avalon an der Bergstrasse Küsnacht, ein ultraluxuriöser Beton- und Glaskubus mit 700 Quadratmetern Wohnfläche und einem geschätzten Marktpreis von über 20 Millionen. Für derartige Extravaganzen ist die Goldküste dann doch noch nicht reif.
1 Kommentar
Dieser Text ist zugespitzt formuliert und schiesst an der Wahrheit vorbei. Es gibt unzählige normale in Küsnacht wohnhafte Bürger, welche nicht mit dem SUV an das "Grümpi" chauffiert werden, sondern den Bus nehmen!