In ihrem Sog brachen die Kurse anderer Kryptowährungen wie Ethereum oder Ripple um bis zu elf Prozent ein. Am Wochenende ordneten die Behörden der chinesischen Provinz Sichuan die Schliessung von Serverfarmen von Bitcoin-Schürfern an. Zuvor hatte es ähnliche Beschlüsse in anderen Regionen des Landes gegeben. «Die chinesische Regierung zieht dem heimischen Mining-Geschäft offensichtlich nun den Stecker», sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Viele Unternehmen könnten ins Ausland abwandern."
Beim «Schürfen» oder «Mining» von Kryptowährungen stellen Nutzer Rechnerkapazitäten für die Verschlüsselung und Validierung von Transaktionen zur Verfügung. Sie werden dafür in der jeweiligen Internet-Devisen bezahlt. Bislang wurde weltweit rund die Hälfte der neuen Bitcoin in China geschürft.
Der Bitcoin droht unter 30'000 Dollar zu fallen. Kann sich die Kryptowährung auch diesmal erholen oder wird ihr das «Todeskreuz» zum Verhängnis?
Der Führung in Peking, die an einer digitalen Variante ihrer Währung Yuan arbeitet, ist Bitcoin & Co schon seit längerem ein Dorn im Auge. Sie befürchtet Gefahren für das Weltfinanzsystem, weil bei diesen Kryptowährungen allein Angebot und Nachfrage den Kurs bestimmen. Außerdem zieht der hohe Energiebedarf der Mining-Serverfarmen immer häufiger Kritik auf sich.
Verschärft werde die aktuelle Talfahrt der Cyber-Devisen vom sogenannten «Todeskreuz», einem charttechnischen Verkaufssignal, sagten Börsianer. Dabei rutscht der Durchschnittskurs der 50 vorangegangenen Tage unter den 200-Tages-Schnitt. Dies war zuletzt im März 2020 zu beobachten.
(reuters/tdr)