Laut der jüngsten Nationalbankstatistik sind derzeit 29 Milliarden Franken auf den Säule-3a-Konten bei den Banken deponiert. Gegenüber 2004 ist dies ein Plus von über sechs Milliarden, doch kurzfristig zeigt die Übersicht erstmals einen leichten Rückgang. Dieser trifft vor allem die beiden Grossbanken UBS und CS, die im Februar immerhin 100 Millionen Franken weniger an gebundenen Vorsorgegeldern auf den Konten liegen hatten als noch einen Monat zuvor. Aber eher überraschend verloren auch die Kantonalbanken.
Zu den Gewinnern gehört etwa die Bank Brienz Oberhasli. Seit letztem Herbst zahlt diese für Säule-3a-Konten drei Prozent Zins und wurde mit über 2500 neuen Kunden fast überrannt. Schliesslich zählt die Kleinbank bloss 22 Vollzeitstellen und hat bisher 9000 Kunden betreut. «Wir wurden vom Erfolg völlig überrascht und dachten, andere Institute würden bald nachziehen», sagt Gerold Baumgartner, Chef der BBO.
Nun folgt immerhin ein zweites Geldinstitut, das mit höheren Zinsen für das «Einheitsprodukt» lockt. Die Zürcher Bank Lienhardt & Partner bietet ganz neu ebenfalls drei Prozent auf dem Vorsorgekonto an, und sie rechnet natürlich auch damit, dass die Kunden gleich noch weitere Produkte der unabhängigen Privatbank kaufen. Mit dem so verzinsten Säule-3a-Konto verdienen wir nichts, aber wir wollen an der Zinsfront führend bleiben und sehen das Konto als Teil eines Vorsorgepakets», sagt Patrick Besenfelder von Lienhardt & Partner. Angesichts der zumeist langen Spardauer haben die Unterschiede im Zins eine grosse Wirkung. Dies zeigt das Rechnungsbeispiel für einen 40-Jährigen: Während er bei der Credit Suisse nach 25 Jahren gut 260 000 Franken erhält, sind es bei den Brienzern fast 40 000 Franken mehr. SW