Der legendäre Investor Warren Buffett investiert rund 550 Millionen Dollar in das Cloud-Startup Snowflake. Das ist insofern überraschend, als sich das «Orakel von Omaha» in der Vergangenheit immer wieder kritisch gegenüber Technologie-Startups geäussert hat. Die Investition geht aus einer Mitteilung hervor, die Snowflake zum geplanten Börsengang veröffentlichen musste; die «Financial Times» und «Business Insider» berichten darüber.
Berkshire Hathaway wird vor dem IPO im Rahmen einer Privatplatzierung Aktien im Wert von rund 250 Millionen Dollar übernehmen; ferner kauft Buffetts Holding dem ehemaligen Snowflake-CEO weitere Aktien im Wert von gut 300 Millionen Dollar ab.
Auch Salesforce ist dabei
Das Dokument verrät ferner, dass auch der Tech-Gigant Salesforce im Startup investiert ist und weitere 250 Millionen Dollar investieren will.
Snowflake, angesiedelt in San Mateo, Kalifornien, ist im Data-Warehouse-Geschäft tätig und gehört zu den wichtigsten Startups, die in diesem Jahr einen Börsengang vollziehen wollen. Das acht Jahre alte Unternehmen hat dabei eine Technologie entwickelt, die verschiedene Clouds miteinander verbindet.
Goldminen und Handelshäuser
Insgesamt zeigt sich, dass der 90jährige Warren Buffett – beziehungsweise seine Investmentmanager – in dieser speziellen Krise zunehmend von den hemdsärmligen Erfolgsrezepten früherer Jahrzehnte abrücken. Überraschend war der Einstieg beim Goldminen-Produnten Barrick Gold im August: Warren Buffett und sein Compagnon Charlie Munger hatten sich öfters über den mässigen Sinn und Zweck von Gold als Anlageobjekt ausgelassen.
Der nächste Schwenker folgte Anfang September: Da wurde bekannt, dass Berkshire Hathaway sich an fünf japanischen Handelshäusern beteiligt – für rund 6 Milliarden Dollar. Japan war von Buffett bislang kaum beachtet worden. Allerdings: Das Investment passt zwar wieder ins bekannte «Value-Muster» von Buffett: Japans Aktienmarkt gilt als notorisch unterbewertet.
(tdr)