Anleger haben die Tendenz, in Wertpapiere von Unternehmen aus dem Heimatland zu investieren. Gerade – und vornehmlich – Schweizerinnen und Schweizer. «Viele Schweizer Anleger haben ein stärkeres Sicherheitsgefühl, wenn das Investment örtlich näher ist», sagt Oliver Scharping, Portfolio Manager der Bantleon Bank. «Die Unternehmen im eigenen Land erscheinen vertrauensvoller; man kennt das, was vor der Haustür ist, besser als den Wettbewerber in Portugal, da man sich ständig damit beschäftigt.»
Sie verfallen dabei dem Home-Bias-Effekt. «Bias» heisst Verzerrung, was bedeutet, dass Anleger ihr Verhalten auf irrationale Gründe stützen, Fakten ignoriert werden und das Risiko im Portfolio steigt. Denn in so gut wie allen Lehrbüchern wird von der Bedeutung einer globalen Diversifikation (Streuung) gesprochen. Frei nach dem Motto: Nicht alle Eier sollten in einen Korb gelegt werden.