Papst Franziskus hat den bisherigen Vize-Kommandanten der Päpstliche Schweizergarde, Christoph Graf, zum Nachfolger von Daniel Rudolf Anrig ernannt. Dies berichteten mehrere italienische Nachrichtenagenturen einstimmig.

Graf war bereits am 31. Januar nach der Verabschiedung Anrigs ad interim mit dem Spitzenposten betraut worden. Anfang Dezember hatte der Papst beschlossen, Anrig auszuwechseln. In Medienberichten war Anrigs zu strenge Disziplin als Grund ins Feld geführt worden.

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Spekulationen über die Zukunft der Garde

Anrig, der seit August 2008 Kommandant war, wehrte sich gegen die Vorwürfe. «Zur Kritik am Führungsstil ist zu sagen, dass die Garde mit 110 Mann rund um die Uhr Dienst leisten muss. Das bedingt eine straffe Führung, und die Gardisten verstehen das», sagte er in einem Interview im «Tages-Anzeiger» und «Bund» vom vergangenen Samstag

Der Abgang Anrigs hatte zahlreiche Spekulationen über die Zukunft der traditionsreichen Garde, die seit mehr als 500 Jahren für den Schutz des Papstes zuständig ist, ausgelöst. So hatten italienische Medien berichtet, die Schweizergarde sei dem Papst zu militärisch und er wolle sie deshalb reformieren.

Seit 27 Jahren im Dienst

Der gebürtige Pfaffnauer (LU) Graf gehört seit 27 Jahren zur päpstlichen Wachtruppe. Der 53-Jährige habe seinen Dienst in der Garde als Hellebardier begonnen, heisst es in einer Mitteilung der Päpstlichen Schweizergarde vom Samstag. Seit Oktober 2010 war Graf ihr Vizekommandant. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

Die römische Tageszeitung «Il Messaggero» hatte im Dezember spekuliert, Graf sei weniger streng als Anrig und könne mit den jungen Schweizergardisten väterlicher Umgehen. Vor seiner Beförderung zum 35. Kommandanten war der Luzerner unter anderem für die Ausbildung der Gardisten zuständig.

(sda/tno)