ABB soll sich mit den Behörden auf eine Zahlung von rund 325 Millionen US-Dollar geeinigt haben, heisst es in einem Artikel des "Wall Street Journal" (Online), welches sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen bezieht.
ABB werde sich mit den Behörden sowohl in Südafrika als auch in den USA, Deutschland und der Schweiz einigen, so der Artikel. Eine Vereinbarung könnte bereits in der kommenden Woche bekanntgegeben werden.
Rückstellungen bereits im dritten Quartal verbucht
ABB hatte wegen der Vorwürfe im Zusammenhang mit dem im Jahr 2015 in Südafrika vergebenen "Kusile-Projekt" bereits einen Betrag von rund 325 Millionen US-Dollar zurückgestellt, wie Ende September bekanntgegeben wurde. Bei dem Fall geht es um den Bau des Kohlekraftwerks Kusile durch die Elektrizitätsgesellschaft Eskom, bei welchem ABB ein Auftragnehmer war.
Letzten Sommer hatten die südafrikanischen Justizbehörden zwei frühere Angestellte des ABB-Konzerns und ihre Ehefrauen festgenommen. Sie wurden der Korruption, des Betrugs und der Geldwäscherei angeklagt. Ende 2020 hatte ABB bereits eine Einigung mit Eskom erzielt. Der Konzern zahlte damals rund 104 Millionen Dollar an Eskom, wobei sich alle Parteien gegenseitig von sämtlichen Ansprüchen im Zusammenhang mit dem Vertrag freistellten.
ABB kooperiere weiterhin vollumfänglich mit den Behörden, heisst es in einer Stellungnahme des Konzerns auf Anfrage von AWP. ABB hofft auf einen baldigen Abschluss der Angelegenheit und verweist auf die vorgenommenen Rückstellungen, welche bereits dem Ergebnis im dritten Quartal 2022 belastet wurden.
(SDA)