Am 11. September 2001 steuerten Terroristen zwei Flugzeuge in die beiden Türme des World Trade Centers in New York. Ein weiteres Flugzeug flog ins Pentagon und eines stürzte im Bundesstaat Pennsylvania ab. Fast 3000 Menschen starben bei den Anschlägen an diesem Tag. In Ground Zero wurden nicht nur die Twin Towers vollständig zerstört, sondern mehrere weitere Gebäude kollabierten oder wurden schwer beschädigt.
Zwar waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Anschläge weit weniger gravierend als die Terroristen geplant hatten. Der Schaden für die amerikanische Wirtschaft hielt sich trotz des Angriffs auf das Zentrum der Wirtschaftsmacht in engen Grenzen. Gross waren dagegen die Kosten für die Versicherungsindustrie. Versicherer und Rückversicherer mussten für Schäden an Gebäuden und anderem Eigentum und Arbeitsunterbrüche aufkommen.
So wurde der Financial District des wichtigsten Finanzplatzes der Welt evakuiert und die New York Stock Exchange an der Wall Street blieb vom 11. bis 14. September 2001 für vier Handelstage geschlossen. Die Gesamtkosten für die Branche beliefen sich laut Swiss Re auf rund 25 Milliarden Dollar.
2001 als teures Jahr für die Versicherungsindustrie
Die Grafik der jährlichen Schäden durch Man-made-Katastrophen seit 1970 zeigt, dass 9/11 diesbezüglich das bislang schlimmste Jahr verursachte. Während Schäden von zehn Milliarden Dollar in einem normalen Jahr schon hoch sind, kosteten menschengemachte Katatsrophen 2001 gegen 40 Milliarden Dollar.
Doch trotz all dieser Kosten stehen die Man-made-Katastrophen und selbst der 11. September 2001 weit hinter den schlimmsten Naturkatasrophen, sowohl bezüglich der Zahl der Opfer, als auch im Hinblick auf die Gesamtkosten und Versicherungskosten. Das Tohoku-Erdbeben im Norden Japans im Frühling 2011 löste einen Tsunami aus, der 20'000 Menschen tötete. Die Versicherungsindustrie wurde mit rund 40 Milliarden Dollar belastet.
Noch teurer und bislang die teuerste Katastrophe überhaupt war der Hurrikan Katrina der die US-Golfküste 2005 traf. Katrina kostete die Versicherungsindustrie rund 80 Milliarden Dollar. Neben der Schwere des Sturms war dies auch der teuren Infrastruktur und hohen Versicherungsquote in den USA geschuldet. Auch beim Hurrikan Ida von Ende August 2021 wurde zuerst mit gigantischen Schäden gerechnet. Nun sollen es laut einer Katastrophen-Modellierungsfirma «nur» 18 Milliarden Dollar werden.
(gku)