Nur jede fünfte Person in der französischsprachigen Schweiz glaubt, dass sie ihren gewohnten Lebensstandard nach der Pensionierung aufrechterhalten kann. In der Deutschschweiz ist es hingegen mehr als die Hälfte – das zeigt die Vorsorgestudie 2023 der Axa. «Wir beobachten, dass die Romands generell skeptischer sind in Bezug auf ihre Arbeits- und Vorsorgesituation. So ist beispielsweise auch die Angst, den Job zu verlieren, in der französischsprachigen Schweiz gemäss einer SRG-Umfrage fast dreimal grösser als in der Deutschschweiz», sagt Philippe Weinberger, Leiter Broker Westschweiz bei der Axa.

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Weniger Vertrauen in erste und zweite Säule

Wie die Onlinebefragung der Axa von gut tausend Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zeigt, sind Romands grundsätzlich weniger zuversichtlich in Bezug auf die erste und zweite Säule. In die AHV haben 85 Prozent der Deutsch-, aber nur 67 Prozent der Westschweizerinnen und -schweizer Vertrauen; in die berufliche Vorsorge 87 gegenüber 72 Prozent. Unter den häufigsten drei Gründen für die Skepsis werden in beiden Sprachregionen die demografische Entwicklung sowie die Senkung der Umwandlungssätze genannt. Als weiteren Grund führt die französischsprachige Schweiz die Inflation an, die deutschsprachige mangelndes Vertrauen in die Politik.

Auf die Frage, wie viel Prozent des Einkommens man als Rente aus der 1. und 2. Säule bekommen sollte, um den Lebensstandard halten zu können, antwortet jede vierte Person aus der Romandie, 81 bis 100 Prozent des Lohnes als Rente erhalten zu müssen, während in der Deutschschweiz nur jede sechste Person so denkt. In der Deutschschweiz nennt eine Mehrheit 61 bis 80 Prozent des Lohnes.

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Romands sorgen auch weniger privat vor

Das Misstrauen der Westschweizerinnen und -schweizer in die erste und zweite Säule führt nicht dazu, dass sie häufiger in der dritten Säule vorsorgen. Denn während rund 80 Prozent der Deutschschweizerinnen und -schweizer angeben, eine Säule 3a zu besitzen, sind es bei den Französischsprechenden nur 70 Prozent. Die dargelegten Gründe hingegen sind in beiden Sprachregionen dieselben: Es mangelt an Geld oder der Zeitpunkt passt nicht. 

Weniger Vertrauen in die erste und zweite Säule, seltener eine dritte Säule – wo sehen Romands stattdessen Kapital für den Ruhestand? 34 Prozent betrachten das zukünftige Erbe als wesentlichen Bestandteil ihrer Altersvorsorge. Bei den Deutschschweizerinnen und -schweizern sind es nur 25 Prozent. (pm/hzi/bdw)