Die Akteure des Gesundheitswesens haben am Dienstag eine Einigung über das neue Tarifmodell für den ambulanten Bereich (Tardoc) erzielt. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider zeigte sich erfreut über den Durchbruch.

«Wichtiger Schritt»

«Der Verwaltungsrat der Organisation ambulante Arzttarife (OAAT) hat das umfassende Tarifsystem genehmigt», freute sich der Spitaldachverband H+ in einer Mitteilung. 
Das Inkrafttreten ist für den 1. Januar 2026 vorgesehen. Tardoc, das Pauschal- und Einzelleistungstarife einführt, wird Tarmed ersetzen, ein System, das 2004 eingeführt wurde und als veraltet gilt.

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In der SRF-Radiosendung «Echo der Zeit» begrüsste Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider diesen «sehr wichtigen Schritt». Der Kompromiss zeige, dass das Gesundheitssystem reformierbar sei. Gegenüber der Sendung «Forum» von RTS erklärte sie, der neue Tarif werde zu «mehr Transparenz, Monitoring (Überwachung) und Gerechtigkeit» führen, insbesondere zugunsten der Haus- und Kinderärztinnen.

Fruchtbare Zusammenarbeit

«Die Zusammenarbeit zwischen den Partnern war fruchtbar, die Blockaden wurden beiseite gelegt», ergänzte Bundesrätin Baume-Schneider kurz darauf in einer Mitteilung ihres Innenministeriums. Dies werde es ermöglichen, das gesamte Gesundheitssystem besser in den Griff zu bekommen, in dem derzeit einige Leistungen zu viel und andere zu wenig berechnet würden, wie eben etwa die der Hausärzte. 

Gesundheitsministerin Baume-Schneider erklärte weiter, dass sie nun darauf warte, die unterschriebenen Beschlüsse zu erhalten. Der Bundesrat hatte den beteiligten Partnern eine Frist bis zum 1. November 2024 gesetzt, um sich zu einigen. Sollte dies nicht gelingen, so warnte er im vergangenen Juni, müsste die Regierung das Modell anpassen.

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Schnelles Handeln erforderlich

Das vorliegende Tarifsystem werde beim Bundesrat zur Genehmigung eingereicht, sobald die Ärztegesellschaft FMH über ihr verbandsinternes Referendum entschieden habe, bekundete der Spitaldachverband H+. Die Umstellung von Tarmed auf Tardoc stelle eine grosse Herausforderung für die Spitäler und Kliniken dar und biete keinen Spielraum für Verzögerungen.

Auch der Krankenkassenverband Santésuisse forderte die FMH zu einer raschen Entscheidung auf. Dies insbesondere weil ambulante Pauschalen kostendämpfend wirkten und weil sowohl der Bundesrat als auch das Parlament überzeugt seien, dass ambulante Pauschalen den Weg in die Zukunft weisen würden, so der Wortlaut in der Medienmitteilung. (awp/hzi/bdw)