2024 wird eine besonders aktive Hurrikansaison erwartet, mit 22 benannten Stürmen und elf möglichen Hurrikans. Dies berichtet die amerikanische Branchenplattform Reinsurance News. Diese Prognosen übersteigen den historischen Durchschnitt deutlich, so Moody’s in einem Bericht. Seit dem Ende der zwölfjährigen Hurrikanpause im Jahr 2017 hat die Versicherungsbranche durch nordatlantische Hurrikans Verluste von 275 Milliarden Dollar erlitten, erklärt Moody’s.
Höhere Immobilienwerte
Die steigende Bevölkerungszahl in Küstengebieten und Faktoren wie Baukosteninflation und regulatorische Auflagen führen zu höheren Schadenssummen. Moody’s Analytics betont, dass 17 der 19 teuersten tropischen Wirbelstürme in den USA in den letzten 20 Jahren aufgetreten sind. Diese Entwicklung wird durch steigende Temperaturen und höhere Immobilienwerte begünstigt.
Moody’s Analytics erwartet schwere wirtschaftliche Folgen, sollte die Hurrikansaison wie prognostiziert ausfallen. Ein starker Sturm könnte erheblichen Schaden anrichten und die Versicherungsbranche destabilisieren. Besonders betroffen wären teure Immobilienmärkte wie Kalifornien und Florida, aus denen sich immer mehr private Versicherer zurückziehen.
Alternative Risikotransfers
Auch die gewerbliche Immobilienbranche (CRE) steht vor Herausforderungen. Moody’s betont, dass ein starker Sturm laufende Diskussionen über Risikobereitschaft und alternative Risikotransfers beeinflussen könnte.
Trotz der Risiken sieht Moody’s die Rückversicherer gut aufgestellt. Die Bedingungen in der Rückversicherung bleiben stabil, obwohl der Wettbewerb zunimmt und Erstversicherer mehr Risiken tragen.
Umfangreiche Erfahrungen
Moody’s weist darauf hin, dass die Hurrikansaison auch die Lieferketten herausfordert. Schliessungen von Häfen und Flughäfen sowie Schäden an der Infrastruktur können die Logistik verlangsamen und die Kosten erhöhen. Dennoch verfügen Unternehmen entlang der Golf- und Ostküste über umfangreiche Erfahrungen in der Risikominderung.
Die bevorstehende Hurrikansaison zwingt Unternehmen, ihre Lieferkettennetzwerke neu zu gestalten und ihre Standorte zu diversifizieren, um die Risiken zu minimieren. (Reinsurance News/hzi/hoh)