Das «Covid-19-Trio» nennt die Allianz die drei Ereignisse, die Schweizer Unternehmen in diesem Jahr am meisten fürchten. Als da wären: Betriebsunterbruch (58 Prozent), Cybervorfälle (56 Prozent) und Ausbruch einer Pandemie (48 Prozent). Letzteres ist der grösste Aufsteiger oder das vormals «massiv unterschätzte Risiko», wie es in den Ausführungen zu der jährlichen Umfrage der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) heisst. Bei den Schweizer Befragten hat die Sorge um die Pandemie einen Aufstieg von Platz 14 im Jahr 2020 auf Platz 2 im aktuellen Jahr hingelegt. In der internationalen Auswertung landete die Angst vor einer Pandemie ebenfalls auf Platz 2 (2020: Platz 17).

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
Pandemie treibt Betriebsunterbruch

Bei dem sowohl national als auch international am meisten gefürchteten Ereignis der Betriebsunterbrechung ist die Corona-Pandemie zudem die mit Abstand am häufigsten genannte Ursache. Im Jahr zuvor taucht hier eine Pandemie als Grund für einen Betriebsunterbruch überhaupt noch gar nicht auf. Auch das zeigt, wie sehr die Unternehmen vom Coronavirus und seinen Folgen überrascht wurden. Um sich in Zukunft besser gegen solche Entwicklungen zu wappnen, gaben 62 Prozent der Unternehmen an, ihr Business Continuity Management (BCM) verbessern zu wollen, sprich Lieferketten und die regionale Diversifikation zu prüfen und deren Komplexität zu reduzieren und so insgesamt «nach einer höheren Resilienz zu streben», wie es im Allianz Risk Barometer heisst. 

Schweizer mit Weitsicht

«Insgesamt zeigen die Befragungsergebnisse, dass Schweizer Unternehmen die drohenden Risiken der Zukunft offensichtlich mit viel Weitsicht einschätzen», urteilt Christoph Müller, Country Manager Switzerland der AGCS. Dies weil sie einerseits trotz allen Pandemiesorgen doch die Risiken des Klimawandels nicht ausser Acht lassen (Platz 7) und auch den Cybervorfällen mit 56 Prozent (Platz 2) weiterhin eine sehr grosse Beachtung beimessen (global: Platz 3 mit 40 Prozent).

Allianz Risk Barometer 2021 Grafik 1
Quelle: Allianz
Pulverfass Cyberattacken

«Mittlerweile verzeichnen wir in Europa auf jeder vierten Cyberversicherungs-Police einen Schadenfall», beziffert Müller die Evidenz dieser relativ jungen Risikokategorie. Der durch die Pandemie ausgelöste Digitalisierungsschub und der verstärkte Trend zum Homeoffice haben die Cyberrisks noch zusätzlich erhöht. So hätten Malware- und Ransomware-Vorfälle laut Interpol im Jahr 2020 um mehr als einen Drittel zugenommen, Phising-, Scam- und Betrugsvorfälle sogar um 50 Prozent. Nach dem Risikopotenzial von Cyberattacken befragt, bezeichnet Christoph Müller diesen Bereich insgesamt als «unglaublich schwer einzuschätzendes Risiko».

Allianz Risk Barometer 2021 Grafik 2
Quelle: Allianz

Das Allianz Risk Barometer wurde Ende 2020 zum zehnten Mal erhoben und verzeichnete eine rekordhohe Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei dem online auszufüllenden Fragebogen. Insgesamt nahmen 2769 Führungskräfte von Unternehmen in 22 Industriesektoren aus 92 Ländern teil. Die Umfrage wurde unter Allianz-Kunden (globale Unternehmen), Maklern und Branchenverbänden sowie Risikoberatern, Underwritern, Führungskräften und Schadenexperten der AGCS und anderer Allianz-Einheiten durchgeführt. In der Schweiz nahmen laut Angaben der Allianz 85 Personen auf Ebene CEO und CFO an der Befragung teil.