Die jeweils 26-prozentigen Beteiligungen an der Bajaj Allianz General Insurance und der Bajaj Allianz Life Insurance würden für 2,6 Milliarden Euro an den Mehrheitseigentümer Bajaj verkauft, teilte der Münchner Versicherer mit. Die Allianz werde daraus einen Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro verbuchen. Der Versicherungsriese hatte Insidern zufolge vergeblich versucht, seine Beteiligung an den Joint Ventures auszubauen.
Gemeinsames Unternehmen mit Jio Financial Services?
«Indien bleibt einer der Wachstumsmärkte der Allianz. Sie wird neue Möglichkeiten prüfen, um ihre Position auf dem Markt zu stärken und ihr Geschäftspotential zu erweitern, nicht nur als Investor, sondern auch in operativer Rolle», hiess es in der Mitteilung. Der neue Partner könnte aus dem Imperium des Milliardärs Mukesh Ambani (Reliance Industries) kommen, sagte eine mit den Plänen vertraute Person. Die Allianz und die zu Reliance gehörende Jio Financial Services sprächen über die Gründung eines gemeinsamen Lebens- und eines Sachversicherers. Das junge Unternehmen bietet bereits Auto-, Fahrrad-, Kranken- und Lebensversicherungen an. Die Erlöse aus dem Ausstieg bei Allianz Bajaj könnten auch wieder in das Indien-Geschäft fliessen, erklärte die Allianz.
Sie hatte sich 2001 in Indien mit Bajaj Finserv verbündet. In der Sachversicherung ist Bajaj Allianz einer der grössten privaten Versicherer Indiens, Bajaj Allianz Life gehört zu den am schnellsten wachsenden Lebensversicherern mit einem verwalteten Vermögen von mehr als einer Billion Rupien (umgerechnet gut zehn Milliarden Euro). Die indische Regierung hatte kürzlich auch Versicherer erlaubt, die komplett in ausländischem Besitz sind. Die Gründung einer eigenen Tochter plant die Allianz aber nicht, wie der Insider sagte. (Reuters/hzi/pg)