Die Allianz-Stiftung, eine der einflussreichsten gemeinnützigen Organisationen Deutschlands, steht im Fokus der Stiftungsaufsicht. Laut einem Bericht des Spiegels kam es im Herbst 2024 zu einem öffentlichen Eklat, als die frühere Vorsitzende Esra Kücük abgesetzt wurde. Die Politikwissenschaftlerin und Kulturmanagerin hatte massgeblich zur Fusion der Allianz Kultur- und Umweltstiftung beigetragen und das Stiftungskapital auf mehrere Hundert Millionen Euro ausgeweitet.
Ein Konflikt um die Verlängerung ihres Vertrags eskalierte, nachdem das Kuratorium gegen den Willen des Allianz-Konzerns entschieden hatte. Der Streit endete mit Kücüks Entlassung, die begleitet wurde von Rücktritten mehrerer Kuratoriumsmitglieder.
Prüfung durch die Stiftungsaufsicht
Wie der Spiegel und das deutsche Branchenportal Versicherungswirtschaft.heute weiter berichten, untersucht die bayerische Stiftungsaufsicht derzeit die Beschlüsse des Kuratoriums. Formalrechtliche Aspekte der Entscheidungsprozesse stünden dabei im Mittelpunkt, so ein Sprecher. Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Die Allianz selbst hält sich bislang bedeckt. Aus dem Umfeld des Kuratoriums heisst es jedoch, man arbeite daran, die Struktur der Stiftung klarer zu definieren und die Ziele der Gemeinnützigkeit zu wahren. (Spiegel/Versicherungswirtschaft.heute/hzi/hoh)