Die Allianz-Tochter Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) hat angekündigt, die Fähigkeiten und Ressourcen des Geschäftsbereichs Alternative Risk Transfer (ART) zu erweitern. Der Industrieversicherer reagiert so nach eigenen Angaben auf das wachsende Kundeninteresse an massgeschneiderten Lösungen, welche die traditionellen Sach- und Haftpflichtprodukte ergänzen.

Nach einer Mitteilung von AGCS zielt die neu ausgerichtete Underwriting-Strategie von ART auf Wachstumschancen in zwei Hauptbereichen: Zum einen auf Captive-Lösungen, einschliesslich Captive-Fronting, also das Agieren mit einem firmeneigenen Versicherungsunternehmen, das dem Mutterunternehmen zur Absicherung firmeneigener Versicherungsrisiken im Rahmen der Selbstversicherung dient. Zum anderen auf den Bereich der strukturierten Lösungen, das heisst auf mehrjährige, spartenübergreifende Deckungen, einschliesslich parametrischer Deckungen. 

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Zu den gezielten Investitionen gehört die Aufstockung des derzeit 90-köpfigen ART-Teams um 20 neue Stellen, um die ART-Leistungen in allen Bereichen zu stärken, von der Modellierung und dem Underwriting bis hin zu juristischem Fachwissen und Schadensfällen.

Shanil Williams, Chief Underwriting Officer Corporate der AGCS, sagte: «Viele unserer Kunden suchen nach massgeschneiderten Lösungen für eine wachsende Zahl von Szenarien – von traditionell versicherbaren Risiken bis hin zu nicht klassisch versicherbaren Risiken wie Lieferketten- oder Nachhaltigkeitsrisiken.» Das ART-Team könne einen hohen Marktanteil im Bereich des alternativen Risikotransfers vorweisen und möchte die Präsenz in diesem anspruchsvollen Segment weiter ausbauen, so Shanil Williams weiter: «Aus unserer Sicht ergänzen sich traditioneller und alternativer Risikotransfer optimal, und wir sind bestrebt, für jeden Kunden die am besten passende Lösung zu realisieren – sei es mit dem einen oder mit dem anderen oder einer Kombination aus beiden.»

Unterstützung für die wachsende Zahl von Eigen-Versicherern

Ein strategischer Schwerpunkt des ART-Geschäftsbereichs sind Captive-Lösungen mit einem starken Fokus auf Captive-Fronting. Das AGCS Captive Solutions Team unter der Leitung von Brian McNamara wurde neu in das multinationale Geschäft von AGCS integriert. Ziel ist es, multinationale Unternehmen mit eigenem Inhouse-Versicherungsprogramm mit vielfältigen Lösungen zu versorgen, die durch das starke globale Netzwerk der Allianz Gruppe in mehr als 200 Ländern und Territorien unterstützt werden. 

Zusätzlich zum Captive Fronting bietet AGCS auch eine breite Palette von «entbündelten» Einzellösungen für Captives an, wie z.B. Rückversicherung, Stop-Loss-Mechanismen zum Schutz des Captive-Selbstbehalts oder Unterstützung einer Captive mit zusätzlichen strukturierten Lösungen für spezifische Risiken.

Strukturierte Lösungen – mehrjährige und mehrspurige Deckungen, bei denen ein Teil des Risikos beim Versicherten verbleibt – sind ein weiterer Wachstumsbereich für das AGCS ART-Team. Diese Deckungen, so AGCS, schützen ein Unternehmen davor, durch mehrere Katastrophenereignisse oder unvorhergesehene hohe Abnutzungsschäden übermässig exponiert zu sein. Sie beinhalten aber in der Regel auch eine Vereinbarung über eine erhebliche Gewinnbeteiligung oder «Swing»-Metriken, die die Interessen von Versichertem und Versicherer in Einklang bringen und eine gute Schadenleistung belohnen.

Darüber hinaus kann ART auch parametrische Deckungen anbieten, die nicht auf Entschädigung basieren, sondern bei denen Deckung und Schadenzahlung durch einen messbaren Index ausgelöst werden, zum Beispiel Klima- oder Wetterindizes. Das ART-Team von AGCS kann auch dabei helfen, Risiken durch Katastrophenanleihen oder andere Formen von versicherungsgebundenen Wertpapieren auf die Kapitalmärkte zu übertragen.

Grant Maxwell, Global Head of ART, AGCS, kommentiert: «Viele Unternehmen prüfen derzeit ihre Optionen und entscheiden sich dafür, auf verschiedene Weise mehr Risiko zu behalten. Unsere ART-Instrumente und -Mechanismen können eingesetzt werden, um die Volatilität der Bilanz zu verringern, und zwar sowohl für traditionell versicherbare Risiken wie Cyberrisiken oder die Haftung von Direktoren und leitenden Angestellten als auch für andere strategisch wichtige Geschäftsbelange, die traditionell nicht versicherbar sind. Wir verfügen in all diesen Bereichen über umfangreiche Fachkenntnisse und Fähigkeiten und sind bestrebt, unseren bestehenden und neuen Kunden mehr Dienstleistungen und Kapazitäten anzubieten.»