Der von der norwegischen Notenbank verwaltete Staatsfonds, der Münchner Versicherer Allianz und der dänische Infrastruktur-Investor AIP beteiligen sich mit jeweils 16,6 Prozent an dem Windpark «He Dreiht». Dieser soll für 2,4 Milliarden Euro westlich von Helgoland und nördlich von Borkum gebaut und im Jahr 2025 in Betrieb gehen. Die Investoren zahlen dafür jeweils 430 Millionen Euro, wie die Norges Bank mitteilte. Damit wird das Projekt mit 2,6 Milliarden Euro bewertet.
Mit einer installierten Leistung von 960 Megawatt (MW) ist «He Dreiht» der grösste Windpark der Energie Baden-Württemberg (EnBW) auf hoher See und einer der grössten in Deutschland überhaupt. Die 64 Turbinen des dänischen Windrad-Herstellers Vestas mit einer Leistung von je 15 MW sollen in unmittelbarer Nähe der bestehenden EnBW-Windparks «Hohe See» und «Albatros» errichtet werden. Das Projekt soll ohne staatliche Förderung auskommen, die EnBW erhält allerdings einen 600 Millionen Euro schweren Kredit der Europäischen Investitionsbank (EIB).
Grüner Strom für die Industrie
Der neue Windpark soll grünen Strom liefern, der für 1,1 Millionen Haushalte reichen würde. Allerdings hat die EnBW für 335 MW, also mehr als ein Drittel der Kapazität, langfristige Abnehmer aus der Industrie gefunden, darunter den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport, den Spezialchemiekonzern Evonik, den Stahlhersteller Salzgitter und den Autozulieferer Bosch. «Mit weiteren Unternehmen laufen Gespräche», hiess es in der Mitteilung.
Für den Allianz-Vermögensverwalter Allianz Global Investors ist es erst das zweite Investment in einen Offshore-Windpark und das erste in Deutschland. 2022 hatte sie einen Anteil am Windpark «Hollandse Kust Zuid» in den Niederlanden gekauft. Der Versicherer hatte die Anlagen auf hoher See lange Zeit für zu riskant gehalten. Allianz-Chefinvestor Carsten Quitter erhofft sich von dem Engagement «stabile und langfristige Renditen für unsere Versicherungskunden». Der norwegische Staatsfonds investiert zum dritten Mal in ein Erneuerbare-Energien-Projekt. Das norwegische Parlament hatte ihm diese Anlageklasse erst im Jahr 2020 erlaubt. Hinter AIP stehen vor allem mehrere dänische Pensionsfonds. (reuters/hzi/kbo)