Kostspielige Naturkatastrophen haben der Allianz die Finanzergebnisse im dritten Quartal verdorben. Die Schaden-Kosten-Quote fiel wie seit einem Jahrzehnt nicht. Der operative Gewinn ging im abgelaufenen Vierteljahr um 14,6 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurück. 

Die Schaden-Kosten-Quote sei durch Naturkatastrophen in Höhe von 7,3 Prozentpunkten beeinflusst worden, das sei der höchste Wert seit einem Jahrzehnt, teilte das Unternehmen mit. Vor allem in Bayern hatten Unwetter mit Sturm und Hagel im August schwere Schäden angerichtet; in vielen Ländern im Alpenraum kam es zu Überschwemmungen.

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Allerdings fiel der Gewinnrückgang nicht so stark aus, wie Analysten erwartet hatten: Der bereinigte Periodenüberschuss der Anteilseigner sank um 29,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, während Analysten knapp zwei Milliarden Euro vorhergesagt hatten. Ein höheres Anlageergebnis habe die Zusatzkosten wegen der höheren Schäden teilweise ausgeglichen, erklärte die Allianz dazu.

Zuversicht für das Gesamtjahr

Der deutsche Versicherungskonzern blickt weiterhin zuversichtlich auf das Gesamtjahr. Der scheidende Finanzchef Giulio Terzariol sagte, er sei ziemlich optimistisch, dass die Allianz einen Rekord beim Betriebsgewinn im Jahr 2023 einfahren werde. 

Der Gewinn dürfte in der oberen Hälfte der Prognosespanne landen - «es fehlen uns gerade einmal 3,2 Milliarden Euro zu unserem Ziel», sagte Terzariol. Die Allianz sagt für 2023 einen Gewinn von 14,2 Milliarden Euro vorher, plus/minus eine Milliarde Euro. In den ersten neun Monaten fuhr der weltweit grösste Versicherer mit elf Milliarden Euro 3,6 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr ein.

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Höhere Preise und Einmaleffekte

Das Geschäftsvolumen stieg im abgelaufenen Quartal um 4,5 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro. Für die ersten neun Monate meldete die Allianz Einnahmen von 122,1 Milliarden Euro, das sind 4,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist. 

In der Schaden- und Unfallversicherung spielten dabei höhere Preise und Volumina eine Rolle. Im Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen kamen hohe Einmalbeiträge in den USA dazu. Allerdings bekam die Allianz ungünstige Wechselkurse zu spüren: Der Euro hat im dritten Quartal zum Dollar gut drei Prozent an Wert verloren. Dazu kommen die steigenden Zinsen auf beiden Seiten des Atlantiks, welche das Geschäft mit der Vermögensverwaltung belasten. Höhere Provisionen seien durch die geringeren Erträge aus dem verwalteten Vermögen mehr als aufgezehrt worden. (reuters/hzi/mig)