Darum geht's
  • Versicherer müssen IT-Kernsysteme transformieren, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden
  • Für die meisten Versicherer steht eine Erhöhung des Automatisierungsgrads im Vordergrund
  • Eine enge Zusammenarbeit zwischen IT und Business ist unerlässlich, um Erfolg zu haben

Durch Prozessoptimierung, Echtzeitdatennutzung und verbesserten Kundenservice können Versicherer laut der Studie «Versicherungskernsysteme im Wandel» des Prüfungs- und Beratungsunternehmens PwC ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, Kosten senken und neue Geschäftsmöglichkeiten erschliessen.

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Steigende Anforderungen

Die Versicherungsbranche stehe dabei zunehmend vor der Herausforderung, ihre Kernsysteme zu transformieren, um Anforderungen wie steigende Kundenerwartungen an personalisierte Dienstleistungen, nahtlose Interaktion mit internen und externen Dienstleistern sowie die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsmodellen gerecht zu werden. Aus diesem Grund hat PwC in der DACH-Region insgesamt 41 Versicherer befragt, um Fortschritte und Ziele ihrer Kernsystem-Strategie zu analysieren.

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Automatisierungsgrad erhöhen 

Im Rahmen ihrer Studie befragte PwC insgesamt 41 Versicherungsunternehmen in der DACH-Region nach ihrer Kernsystem-Strategie und den damit verbundenen Zielen: Danach wollen 75 Prozent der Versicherer in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den nächsten drei Jahren mindestens ein Kernsystem austauschen oder modernisieren. Das Hauptziel dabei ist klar: 84 Prozent der befragten Versicherer wollen mit der Transformation vor allem den Automatisierungsgrad im Unternehmen erhöhen, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Zu den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der Kernsysteme zählen laut PwC Informationssicherheit, Datenschutz, Funktionsumfang und Prozessbearbeitungszeiten. 

Kosten und Personal im Blick behalten

Die durchschnittliche IT-Kostenquote der Studienteilnehmer beträgt 2,74  Prozent, filterte die Studie heraus. Die laufenden Betriebskosten der IT (Run-Kosten) betragen im Schnitt 1,62 Prozent. Die Change-Kosten, also Investitionen in die digitale Transformation, belaufen sich auf durchschnittlich 1,12 Prozent. Und die Studie hebt noch einen weiteren interessanten Aspekt hervor: Die Versicherer arbeiten in der Regel mit überschaubaren IT- Teams. Fast ein Drittel (29 %) der Versicherungsunternehmen beschäftigen weniger als 50 IT-Mitarbeitende. Etwa die Hälfte (55 %) beschäftigen bis zu 200 IT-Fachkräfte, wobei das Durchschnittsalter übergreifend bei 45 Jahren liegt. Dies sei ein Hinweis darauf, dass die Unternehmen ihre Nachwuchsarbeit im Blick behalten müssen, um langfristige Personalengpässe zu vermeiden und die Innovationskraft aufrechtzuerhalten, empfiehlt PwC.

Enge Zusammenarbeit zwischen Business und IT

Und noch einige wichtige Erkenntnis teilen die Studienautoren mit: eine enge Zusammenarbeit zwischen IT und den Geschäftsbereichen ist eine Grundvoraussetzung, um Kernsysteme erfolgreich zu transformieren. Denn viele der über Jahre gewachsenen Bestandssysteme weisen einen fortgeschrittenen Individualisierungsgrad und damit auch eine gesteigerte Komplexität auf. Die Migration solcher Systeme sei herausfordernd und könne bei Problemen die Effizienz der gesamten Organisation beeinträchtigen. Aus diesem Grund seien beide Perspektiven für den Wandel essentiell – sowohl Business als auch IT.