Die Stiftung Sanitas Krankenversicherung fördert mit ihren Engagements die Auseinandersetzung mit wichtigen, gesellschaftsrelevanten Fragen. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Frage, wie die Gesellschaft mit den Folgen der Digitalisierung umgeht.

Interviews und Workshops

In diesem Zusammenhang hat die Stiftung Sanitas Krankenversicherung Interface Politikstudien Forschung Beratung AG mit einer Studie beauftragt. Die Studie hat zum Ziel, das Potenzial digitaler Helfer zur Förderung der psychischen Gesundheit junger Menschen zu analysieren. Dazu wurden eine Literaturanalyse, Fokusgruppen mit jungen Menschen sowie Interviews und ein Workshop mit Expertinnen und Experten durchgeführt.

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Stress reduzieren

Die Studie zeigt, dass grundsätzlich eine Vielzahl digitaler Helfer (z.B. Apps, Wearables) zur Förderung der psychischen Gesundheit verfügbar ist. Zudem haben junge Menschen eine hohe Bereitschaft, auf digitale Helfer zurückzugreifen – beispielsweise um Stress zu reduzieren, die Konzentration zu steigern, gegen Schlafstörungen vorzugehen oder um sich ausgewogen zu ernähren.

Auf Probleme abgestimmt

Junge Menschen nutzen solche digitalen Helfer vor allem dann, wenn diese vertrauenswürdig, attraktiv, evidenzbasiert und kostenlos sind. Die Studie zeigt auch, dass digitale Helfer tatsächlich die psychische Gesundheit fördern können, wenngleich die Effekte gering sind. Aktuell nutzen junge Menschen digitale Helfer aber meist nur punktuell bei akutem Bedarf und selten langfristig. Um auf die psychische Gesundheit Einfluss zu nehmen, müssten solche Helfer aber intensiver genutzt und zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden sowie besser auf die Bedürfnisse der jungen Menschen und auf ihre Probleme abgestimmt
sein.

Die Studie sieht das Potenzial digitaler Helfer zur Förderung der psychischen Gesundheit deshalb insbesondere in zwei Bereichen:

  1. In der Förderung der Sensibilisierung und Information zum Thema psychische Gesundheit und damit der Entstigmatisierung psychischer Krankheiten; sowie
  2. in der Überbrückung von Wartezeiten auf eine psychiatrische oder psychologische Behandlung bei akuten, aber nicht schwerwiegenden Fällen. Damit können digitale Helfer einen Beitrag zur angespannten Versorgungssituation leisten. Gleichzeitig ist klar, dass digitale Helfer analoge Angebote im Bereich psychische Gesundheit nicht ersetzen können. 

Um dieses Potenzial ausschöpfen zu können, muss sich die Angebotslandschaft weiterentwickeln:

  1. Digitale Helfer müssen stärker über die (digitalen) Lebenswelten der jungen Menschen an diese herangetragen werden und gemeinsam mit jungen Menschen entwickelt und getestet werden. 
  2. Darüber hinaus soll in die Vertrauenswürdigkeit und Qualität der digitalen Helfer investiert werden (z.B. Stärkung der wissenschaftlichen Evidenz). 
  3. Schliesslich müssen je nach Einsatzgebiet auch bestimmte Rahmenbedingungen angepasst werden, beispielsweise die Finanzierung von digitalen Helfern für den therapeutischen Einsatz.

Die ganze Studie kann hier eingesehen werden. (pd/hzi/hoh)

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