Dank der tiefen Arbeitslosenquote schliesst die Arbeitslosenversicherung 2022 mit einem Überschuss von 2,31 Milliarden Franken ab. Im Jahresdurchschnitt bezogen 99'577 Versicherte Leistungen, was einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent entspricht.
Damit resultierten aus der positiven Arbeitsmarktentwicklung Langzeittiefstwerte bei den Arbeitslosenzahlen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung (ALV) schloss mit einem Gesamtertrag von 9,64 Milliarden Franken nach 14,1 Milliarden im Vorjahr.
Dem standen Aufwendungen von 7,3 Milliarden Franken gegenüber (2021: 14,3 Milliarden). Das Eigenkapital der ALV stieg bis Ende Jahr auf 4 Milliarden Franken.
Solidaritätsbeitrag auf hohe Löhne entfällt
2023 entfällt der Solidaritätsbeitrag von einem Prozent über dem maximal versicherten Jahreslohns von 148'200 Franken, wie das Seco weiter mitteilte. Das Parlament hatte das Solidaritätsprozent 2011 eingeführt, um die damaligen ALV-Schulden von 6 Milliarden Franken rascher zu tilgen.
Geknüpft war das an einen bestimmten Stand des Eigenkapitals. Weil dieser erreicht ist, fällt das Solidaritätsprozent von Gesetzes wegen automatisch weg.
Verlust von 186 Millionen Franken im Jahr 2021
2021 hatte die ALV bei einer Arbeitslosenquote von 3 Prozent einen Verlust von 186 Millionen Franken geschrieben. Neue Schulden musste die Versicherung deshalb nicht machen, denn der Bund übernahm wegen der Covid-19-Pandemie von 2020 bis 2022 die Kurzarbeitsentschädigungen.
(awp/gku)