Nach Ansicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde sollten Unternehmen darauf achten, dass nicht vor allem Frauen im Homeoffice arbeiten, während Männer im Büro bleiben. Es gebe die Tendenz, dass Frauen häufiger als Männer von zu Hause arbeiteten, weil sie dann Arbeit und Familie besser vereinbaren könnten, erklärte Lagarde im EZB-Podcast, der am Wochenende veröffentlicht wurde. Darin spricht sie vor dem Internationalen Frauentag am 8. März mit Minouche Shafik, der Direktorin der London School of Economics, über die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Beruf und Gesellschaft.

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Teilzeitarbeit ist weiblich geprägt

Die Europäische Zentralbank (EZB) habe daher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigt: «Wir wollen, dass ihr alle die Vorteile der Telearbeit nutzt», sagte Lagarde. Es dürfe nicht die Entwicklung geben, dass irgendwann die meisten Frauen zu Hause und die meisten Männer im Büro arbeiteten. «Das wäre eine Katastrophe.»

Auch Teilzeitarbeit werde zu stark mit Frauen assoziiert, warnte Lagarde. «Und das führt zu weiteren Diskriminierungen, verlangsamten Karriere-Entwicklungen, weniger beruflicher Weiterentwicklung und Weiterbildung und so weiter.»

In ihrem Umfeld habe sie beobachtet, dass die Corona-Pandemie das Problem verstärkt habe. Es seien vor allem die Frauen gewesen, die zu Hause geblieben seien, um während der Schulschliessungen – teils neben dem Job -– die Kinder zu betreuen. Aber auch um ältere Angehörige, die pflegebedürftig seien, kümmerten sich vor allem die Frauen. «Ich bin wirklich besorgt darüber÷, so Lagarde. (awp/hzi/sec)