Die europäische Versicherungsbranche ist grundsätzlich auf Extremsituationen wie hohe Inflation, sehr niedrigem Wirtschaftswachstum und geopolitische Spannungen gut vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) in ihrem Stresstest 2024.«Die Ergebnisse des Stresstests zeigen, dass die Versicherungsbranche ihre Verpflichtungen auch unter Stress erfüllen kann», sagte Julia Wiens, BaFin-Exekutivdirektorin für Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht. Gleichzeitig verdeutlichten die Ergebnisse, dass einzelne Teilnehmer deutlich stärker von dem betrachteten Szenario betroffen wären als andere.
Verwerfungen am Kapitalmarkt simuliert
Während beim letzten Eiopa-Stresstest 2021 noch ein Zinsrückgang unterstellt wurde, simuliert der diesjährige Stresstest eine Verschärfung der geopolitischen Lage, die wiederum einen Zins- und Inflationsanstieg mit weiteren Verwerfungen am Kapitalmarkt zur Folge hat. Dieses Szenario hätte einen deutlichen Rückgang der Solvenzquoten zur Folge, wovon auch die deutschen Versicherer betroffen wären. «Die Versicherer sind aber auch in diesem Stressszenario robust aufgestellt», sagte Wiens.
Für Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), zeigen die Ergebnisse die Krisenfestigkeit der Versicherer. «Die Ergebnisse unterstreichen, dass Versicherer auch in Extremsituationen ein verlässlicher Partner für ihre Kundinnen und Kunden bleiben.»
Aus Deutschland nahmen Allianz, Münchener Rück, HDI, R+V, Debeka, Versicherungskammer Bayern und Viridium am Eiopa-Test teil. In den Stresstest einbezogen waren insgesamt vier Einzelunternehmen und 44 grosse europäische Versicherungsgruppen. (Reuters/hzi/bdw)