Ein Blick in die Statistik der Axa zeigt: Mehr als jeder zweite Privathaftpflichtschaden, den die Versicherung in den letzten fünf Jahren bezahlt hat, wurde von Mieterinnen und Mietern an ihren Mietwohnungen verursacht. Dabei fällt auf, dass es in den Coronajahren (2020 und 2021) 28 Prozent mehr Mieterschäden gab als in den Jahren davor (2018 und 2019). «Alle waren häufiger zuhause – so auch Mieterinnen und Mieter. Dies führte zwangsläufig zu mehr Missgeschicken und Schäden an der Mietwohnung», interpretiert Reto Leibundgut, Leiter Schaden Haftpflicht bei der Axa, die Zahlen.
Weitere häufige Verursacher von Privathaftpflichtschäden sind Fahrerinnen und Fahrer von fremden Fahrzeugen. Sie waren für sieben Prozent der Schäden verantwortlich. Kinder erscheinen in der Statistik der Axa bei fünf Prozent der Schäden als Verursacher, Tiere bei zwei Prozent. Diese Fälle passierten jeweils ausserhalb des Mieterkontexts, denn wenn Kinder oder Tiere einen Schaden an der Mietwohnung verursachen, so fällt dies statistisch unter die Rubrik Mieterinnen und Mieter.
Schäden mit verletzten Personen besonders teuer
Schäden von Tieren, die nicht in die Kategorie Mieterschäden fallen, sind statistisch überdurchschnittlich teuer. «Besonders tragisch und teuer wird ein Fall meist dann, wenn Personen verletzt werden wie beispielsweise bei einem Hundebiss», erklärt Reto Leibundgut. Die Zahlen bestätigen dies: Schäden von Tieren, die nicht in die Kategorie Mieterschäden fallen, machen nur zwei Prozent der Fälle insgesamt aus, aber 27 Prozent der Fälle mit verletzten Personen.
Generell sind verletzte Personen die Ausnahme. Nur bei zwei Prozent aller von der Axa bezahlten Privathaftpflichtfälle der letzten fünf Jahre wurden Personen verletzt. Diese Fälle kosteten die Versicherung im Schnitt 3500 Franken, wobei Grossschäden nicht mitgerechnet sind, weil sie die Statistik verzerren würden. Die durchschnittliche Schadensumme liegt damit rund viermal höher als bei reinen Sachschäden, die im Schnitt 800 Franken kosteten.
Brände und Unfälle führen zu teuren Schäden
Geht man nicht nur den Verursachern, sondern auch den Ursachen auf den Grund, so ist ein Blick auf die grössten Privathaftpflichtschäden der Axa spannend: Brände sowie Unfälle im Verkehr und auf der Skipiste waren bei fast der Gesamtheit der teuersten Fälle die Ursache. Beim für die Axa teuersten Schaden der letzten fünf Jahre handelte es sich um einen Brand in einer Mietwohnung, der Kosten von über zwei Millionen Franken verursachte. «Gerade bei Bränden sind es oft kleine Unachtsamkeiten, die grosse Folgen haben. Unbeaufsichtigt brennende Kerzen, ein vergessener eingeschalteter Herd oder fehlerhaftes Spritnachfüllen beim Fondue – in den Schadenbeschreibungen finden wir viele der klassischen Situationen», sagt Reto Leibundgut und rät deshalb auch bei vermeintlich ungefährlichen Handlungen zur Vorsicht. (pm/hzi/mig)